Investitionen für „DigitalPakt-Schule“ laufen weiter

Bad Karlshafen/Lohfelden. Nachdem bereits im Juli drei Schulen des Landkreises aus Mitteln des "DigitalPakts-Schule" profitieren konnten, können jetzt an drei weiteren Schulen die notwendigen Elektroarbeiten für die Verbesserung der schulinternen Netzinfrastruktur anlaufen. "Der Kreisausschuss hat die Aufträge für die Sieburg- und die Marie-Durand-Schule in Bad Karlshafen und die Regenbogenschule in Lohfelden", informiert Landrat Andreas Siebert. Das Gesamtvolumen der Aufträge beläuft sich auf 490.000 Euro, von denen 280.000 Euro auf die beiden Schulen in Bad Karlshafen und 210.000 Euro auf die Regenbogenschule Lohfelden entfallen. Die einzelnen Aufträge gingen an zwei Unternehmen aus Warburg und Worbis.

Mit den Arbeiten wird in 169 Räumen der drei Schulen eine einheitliche und technisch aufeinander abgestimmte digitale Lehr- und Lerninfrastruktur entstehen. Dafür ist eine Modernisierung der vorhandenen Starkstrom- und Fernmeldeanlagen sowie der Informationstechnik erforderlich.

"Wir werden Schritt für Schritt die Netzwerke aller Schulen im Landkreis so modernisieren, dass digitales Lernen endlich Schulalltag werden kann", so Siebert abschließend.

Hintergrund

Der Digitalpakt Schule ist ein Förderinstrument bestehend aus kombinierten Mitteln von Bund und Land, die ausschließlich den Schulträgern (Landkreisen und kreisfreien Städten) zur Verfügung gestellt werden. In Hessen tragen die Schulträger und damit auch der Landkreis Kassel einen Eigenanteil von 12,5 Prozent der Kosten. Die zur Verfügung gestellten Mittel – für den Landkreis Kassel insgesamt 13,05 Mio. Euro – müssen zweckgebunden eingesetzt werden.

Mindestens 80 Prozent der Mittel müssen in die Errichtung/Ausbau der schulinternen Breitband‐Infrastruktur fließen.  Die überwiegende Anzahl der schulinternen Netzwerke ist bislang nicht in der Lage, die am Hausanschluss anliegenden Bandbreiten bis in die Räume zu transportieren. Ein Austausch – auch der bisherigen Kabel – und ein Ausbau der Vernetzung sind daher in großem Umfang in den Schulen nötig. Wenn der schulinterne Ausbau der Netzwerke und der Infrastruktur abgeschlossen ist, können maximal 20 Prozent der Mittel für mobile Endgeräte in den Schulen verwendet werden. Die Schulen müssen für den Digitalpakt ein pädagogisch‐technisches Einsatzkonzept entwickeln, das Grundlage für die Beantragung der Fördermittel ist.

Der Landkreis Kassel hat zwei Mitarbeiter ausschließlich für die Bestandsaufnahme und den Soll‐Abgleich in den 72 Schulstandorten im Fachbereich Immobilienmanagement eingesetzt. Die Bedarfsplanung für alle 72 Schulstandorte wurde im Frühjahr 2021 abgeschlossen. Um die Bauleistung (Verlegung von Kabeln, usw.) ausschreiben zu können, mussten in einem nächsten Schritt zunächst Ingenieur-Büros die genauen Leistungen bestimmen und definieren. Diese Ingenieursleistung wurde für das erste Paket von Schulen zum großen Teil abgeschlossen. Die ersten sechs Schulen, die von den Fördermitteln profitieren sind die Sieburgschule und die Marie-Durand-Schule in Bad Karlshafen, die IGS Kaufungen, die Regenbogen- und die Söhre-Schule in Lohfelden sowie die Grundschule Niedervellmar.

Aufgrund der geltenden Vergaberichtlinien müssen für die Suche der Planer "Pakete" ausgeschrieben werden. Die Ausschreibung der Planungsleistungen für eine einzelne Schule ist nicht möglich. Durch die vorgeschriebene Zusammenfassung der Planungsleistung erhöht sich das finanzielle Volumen, sodass bestimmte Schwellenwerte überschritten werden und eine EU‐weite Ausschreibung vorgenommen werden musste. Dieses EU‐weite Verfahren dauert aufgrund vorgegebener Ausschlussfristen mindestens 3 Monate. Alle Maßnahmen im Rahmen des "DigitalPaktSchule" müssen bis Mitte 2024 umgesetzt sein.