Drei erfolgreiche Jahre Freiwilliges Soziales Schuljahr

Mehr als 150 Schülerinnen und Schüler engagierten sich ehrenamtlich

Besuch bei der Wilhelm-Leuschner-Schule in Niestetal, die mit einem FSSJ-Siegel ausgezeichnet ist: Lehrkraft und FSSJ-Ansprechpartnerin Patricia Gutheil, Schulleiterin Ana Viehmann, Yvonne Ramus vom Freiwilligenzentrum Region Kassel, FSSJ-Teilnehmer Ole Merkel, Philipp Imhof (staatliches Schulamt), die FSSJ-Teilnehmerinnen Natalie Bores und Paula Bley, Erste Kreisbeigeordnete Silke Engler, Gabi Lengemann (Landkreis Kassel), die FSSJ-Teilnehmer Abed Faqiri und Fabio Schwalm sowie FSSJ-Teilnehmerin Clara Lotze.

Dass sich junge Menschen zwischen Hausaufgaben, Matheklausuren und Referaten ehrenamtlich engagieren, ist nicht selbstverständlich – und doch gibt es im Landkreis zahlreiche Schülerinnern und Schüler, die in ihrer Freizeit mit viel Herzblut Gutes tun. Ermöglicht wird dies auch durch das Freiwillige Soziale Schuljahr (FSSJ). 

Der Förderzeitraum des vorerst auf drei Jahre angelegten Projektes startete im April 2021 und lief nun aus. Die Bilanz des FSSJ im Landkreis Kassel kann sich sehen lassen: Mehr als 150 junge Menschen ab 14 Jahren haben sich in 35 Einsatzstellen eingebracht. Darunter Sportvereine, Freiwillige Feuerwehren oder auch innerhalb der Schulen zum Beispiel in Schülervertretungen oder im Schulsanitätsdienst. „Für den Erhalt unseres Gemeinwohls ist ehrenamtliches Engagement enorm wichtig und ich finde es wunderbar, wenn wir junge Menschen dazu motivieren können, ihren Beitrag zu leisten“, sagt Vizelandrätin und Schuldezernentin Silke Engler. Und weiter: „Mit dem FSSJ werden zum einen das soziale Engagement und die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler gefördert. Zum anderen trägt das Projekt auch langfristig zur nachhaltigen Vermittlung von sozialen Kompetenzen an unseren Schulen sowie zur Unterstützung von sozialen Einrichtungen bei.“

Teilnehmende Schülerinnen und Schüler müssen sich zwei Stunden pro Woche oder insgesamt 80 Stunden pro Schuljahr in ihrer Einsatzstelle einbringen. Neben dem guten Gefühl, etwas zum Gemeinwohl beigetragen zu haben, gibt es am Ende des Schuljahres auch eine Feier zu ihren Ehren sowie ein Zertifikat. Unterstützung und Begleitung innerhalb des FSSJ erhalten die Jugendlichen durch das Freiwilligenzentrum Region Kassel. Dies ist auch Ansprechpartner für teilnehmende Schulen und deren Lehrkräfte. Im Landkreis sind fast alle weiterführenden Schulen und auch eine Förderschule an dem Projekt FSSJ beteiligt. Schulen, die zum Beispiel selbst Einsatzstelle sind, regelmäßig Informationsformate zum FSSJ anbieten oder feste Ansprechpartner für die FSSJ-Teilnehmenden in der Schülerschaft haben, werden zusätzlich mit einem Siegel ausgezeichnet. Bisher erhielten im Landkreis Kassel acht Schulen diese Auszeichnung durch Vizelandrätin Engler. Prominente Unterstützung erhält das FSSJ in der Region Stadt und Land Kassel durch den ehemaligen Handball-Profi Finn Lemke. 

Um FSSJ-Teilnehmende kennenzulernen und ein Resümee der letzten drei Jahren zu ziehen, besuchte Silke Engler kürzlich die Wilhelm-Leuschner-Schule in Niestetal, die auch mit dem FSSJ-Siegel ausgezeichnet wurde. Die Schülerinnen und Schüler Fabio Schwalm, Natalie Bores, Abed Faqiri, Paula Bley, Clara Lotze und Ole Merkel berichteten von ihren Erfahrungen im Ehrenamt. So ist Abed Faqiri beispielsweise bereits zum dritten Mal beim FSSJ dabei: „Ich bin 2015 mit meiner Familie aus Afghanistan nach Deutschland gekommen. Mir wurde hier viel Hilfsbereitschaft entgegengebracht und deswegen möchte ich etwas zurückgeben“, so der Schüler zu seiner Motivation.

Hintergrund

Der ehemalige Landrat Uwe Schmidt, Kassels damalige Bürgermeisterin Ilona Friedrich und Annette Knieling, Leiterin des staatlichen Schulamtes, trafen sich zu ersten Gesprächen in 2019. Sie entwickelten eine Idee, wie das bereits im Werra-Meißner-Kreis etablierte Projekt des Freiwilligen Sozialen Schuljahres in der Region Kassel umgesetzt werden kann. 

Das Land kündigte in der letzten Legislaturperiode für die Einführung des Projektes FSSJ-H eine Förderung an. Der Landkreis hat sich bereits in der ersten Runde beworben und eine Bewilligung über eine Fördersumme von insgesamt 75.000, Euro für drei Jahre erhalten. Der Förderzeitraum wurde vom 01.04.2021 bis 31.03.2024 festgesetzt und in jährlichen Anteilen von 80, 50, 20 Prozent ausgezahlt. Der Landkreis förderte das Projekt in diesen Jahren mit der gleichen Summe. Nun wird das Projekt durch den Landkreis weiterfinanziert.