Erste Hilfe und Notfallversorgung, Gesundheitsförderung und Prävention, Unterstützung von chronisch kranken Kindern und manchmal auch Seelsorgerin: Das Aufgabengebiet der neuen Schulgesundheitsfachkraft Carina Brietzke an der Söhre-Schule Lohfelden ist vielfältig. Seit Oktober 2024 ist die gelernte Krankenschwester erste Ansprechpartnerin für alle gesundheitlichen Fragen der Schülerinnen und Schüler und ihrer Eltern.
„Ich freue mich, dass die Söhre-Schule nun eine Schulgesundheitsfachkraft hat. Sie spielt eine wesentliche Rolle in der Schulgemeinschaft, in dem sie zur Gesundheit und zum Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler beiträgt und somit wiederum ein angenehmes Schul- und Lernklima fördert“, betont Vizelandrätin und Schuldezernentin Silke Engler.
„Durch meine langjährige Erfahrung als examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin mit Weiterbildung zur Fachpflegerin für Intensivpflege und Anästhesie bringe ich die notwendige Expertise mit, vor allem in Notfallsituationen, fachlich und kompetent zu handeln. Auch Schüler und Schülerinnen mit chronischen Erkrankungen, wie beispielsweise Diabetes oder Epilepsie, biete ich gerne meine Unterstützung und Beratung an, um ihnen einen sicheren Alltag in der Schule zu ermöglichen“, beschreibt die zweifache Mutter ihre Rolle in der Schulgemeinschaft.
Und der Bedarf sei enorm: Seit Beginn ihrer Tätigkeit habe sie bereits mehr als 400 Kinder betreut, berichtet sie. „Die häufigsten Anliegen sind tatsächlich Bauch- und Kopfschmerzen, besonders die Schülerinnen und Schüler in jüngeren Jahrgängen kommen öfters zu mir, freuen sich über eine Tasse Tee und benötigen einfach mal eine kurze Pause. Aber auch die körperlichen Blessuren stehen hoch oben auf der Tagesordnung. Vom Pflaster und Verband, Augenverletzungen, Nasenbluten bis hin zur Unterarmfraktur habe ich schon einige Verletzungen versorgt. Da ich der Schweigepflicht unterliege, können die Schüler und Schülerinnen ganz niederschwellig ihre Sorgen äußern.“ Neben der akuten Versorgung und Betreuung der Schülerschaft nutzt sie freie Zeitfenster unter anderem für Vorbereitungen von Maßnahmen der Gesundheitsförderung sowie die Umsetzung eines neuen Schulsanitätsdienstes.
Carina Brietzke ist die erste Schulgesundheitsfachkraft im Landkreis Kassel. Das Modellprojekt wurde vom Hessischen Kultusministerium initiiert mit dem Ziel, die Gesundheit und die Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler zu verbessern und somit Fehlzeiten zu reduzieren, präventive Maßnahmen umzusetzen – beispielsweise in Ernährungsfragen – sowie chronisch kranke Schülerinnen und Schüler und welche mit Behinderung zu unterstützen und zu integrieren.
Auch Schulleiter Arno Scheinost freut sich über die neue Kollegin in der Schulgemeinde: „Frau Brietzke ist schnell zum Teil des Kollegiums geworden und hat sich vom ersten Tag an als wertvolle Verstärkung im Team der Söhre-Schule erwiesen. Für Sekretariat und Schulleitung, für Lehrkräfte, Lernende und deren Eltern ist sie bereits zur kompetenten und vertrauensvollen Ansprechpartnerin geworden."
Der Schulleiter unterstreicht weiter: „Eine gute Gesundheit unterstützt das Wohlergehen wie das erfolgreiche Lernen unserer Schülerinnen und Schüler. Wir sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit Frau Brietzke mittel- bis langfristig die Weiterentwicklung an der Söhre-Schule hin zu einer möglichst gesundheitsfördernden Lernumgebung – etwa in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Suchtprävention, aber auch der Lehrkräftegesundheit - weiter voranbringen können."
Hintergrund
Das Modellprojekt zur Einstellung einer Schulgesundheitsfachkraft startete das Kultusministerium 2016 an insgesamt zehn Modellschulen in Frankfurt und Offenbach. Seitdem wird das Projekt sukzessive ausgerollt. Das Kultusministerium stellt dabei für die ausgewählten Schulen eine Personalstelle bereit, übernimmt die Qualifizierung sowie die Personalkosten und schafft rechtliche Grundlagen auf Basis der Richtlinie „Beschäftigung von Schulgesundheitsfachkräften an hessischen Schulen“. Der Schulträger schafft räumliche Voraussetzungen, übernimmt die Kosten der Raumausstattung, die Erstausstattung sowie die laufenden Kosten für den Betrieb des Sprechzimmers.