Zum Schutz von Igeln - Mähroboternutzung beschränken

Neben dem Straßenverkehr rücken Mähroboter als Bedrohung für die possierlichen Stachelträger immer stärker in den Fokus.

Mähroboter nicht bei Dämmerung und in der Nacht einsetzen

Der Igel, 2024 zum Tier des Jahres gekürt, zählt zu den bekanntesten Wildtierarten Deutschlands. Aufgrund seiner wenig scheuen Art und der Vorliebe für Gärten sind Begegnungen mit dem possierlichen, nachtaktiven Stachelträger keine Seltenheit. Der Igel bereichert die biologische Vielfalt in unseren Gärten und trägt durch seine Ernährung von Würmern, Schnecken und Insekten maßgeblich zum natürlichen Gleichgewicht bei. „Leider nimmt die Igel-Population seit Jahren kontinuierlich ab. 2023 wurde er daher in die Vorwarnstufe der Roten Liste Hessens aufgenommen und gilt seit 2024 europaweit als potenziell gefährdet“, erläutert Roman Krettek, Fachdienstleiter der Unteren Naturschutzbehörde. 

Neben der zunehmenden Strukturarmut in Offenland und Hausgärten stellt der Straßenverkehr eine erhebliche Gefahr dar. Zudem rücken Mähroboter als Bedrohung für die Tiere immer stärker in den Fokus. „Viele Igelstationen berichten von dramatischen Schnittverletzungen bei Igeln, die häufig tödlich enden. Der Grund: Bei Gefahr rollen sich Igel ein, anstatt zu fliehen“, erklärt Gundula Utzinger, Leiterin des Fachdienstes Tierschutz. Vor diesem Hintergrund sieht die geplante Änderung des Tierschutzgesetzes vor, den Einsatz von Mährobotern in der Dämmerung und Nacht stark einzuschränken. „Wir möchten aber nicht auf das Gesetz warten, sondern appellieren bereits jetzt an alle Bürgerinnen und Bürger, ihre Mähroboter so einzusetzen, dass keine Gefahr für den nachtaktiven Igel besteht“, betont Kreisbeigeordneter Thomas Ackermann, zuständiger Dezernent. 

Da Mähroboter programmiert werden können, die Arbeitszeiten auf Tageslichtstunden zu beschränken, ist es einfach, nächtliche Unfälle mit Igeln zu vermeiden. Darüber hinaus kann jeder Gartenbesitzer durch eine strukturreiche Gartengestaltung Rückzugsorte für die Wildtiere schaffen und somit einen wertvollen Beitrag zum Igel- und Naturschutz leisten. „Wir beraten hierzu gern“, sagt die Biodiversitätsbeauftragte Dr. Julia Rosa-Schleich.