Mit dem Ziel mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit im Landkreis Kassel zu sichern, hat sich die Landkreisverwaltung erfolgreich um die Aufnahme in das bundesweite Förderprogramm „Bildungskommune“ beworben. Seit dem 1. September dieses Jahres läuft die rund vierjährige Förderperiode.
Mehrere Bausteine sollen zur Entwicklung der „Bildungskommune“ beitragen. Dabei ist es zuerst wichtig, die Bildungsakteure im Landkreis zu vernetzen, die ein lebenslanges Lernen ermöglichen. Dazu zählen unter anderem die Einrichtungen der frühen Bildung sowie allgemeinbildende Schulen, Berufsbildende Angebote sowie Weiterbildungseinrichtungen wie die vhs oder Musikschulen aber auch Bildungsakteure der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit sowie der Integration, unterschiedlichen Vereine in den Kommunen, ehrenamtliche Initiativen und Kirchen. Um diese unterschiedlichen Akteure zusammenzubringen und ein gemeinsames Bildungsleitbild zu definieren, sind zwei Bildungskonferenzen geplant.
„Mit dem Programm Bildungskommune wollen wir ein Netzwerk bilden, um Kräfte zu bündeln, ein gemeinsames Handlungskonzept zu definieren und Bildungsangebote im Landkreis Kassel zielgerichtet zu offerieren. Dabei ist es unser Bestreben, allen Bürgerinnen und Bürgern ein lebenslanges Lernen mit passenden Angeboten für jede Lebenslage zu ermöglichen – unabhängig von Herkunft und sozialem Status“, so Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Silke Engler mit Blick auf das Projekt. Und weiter: „Als Schwerpunkt haben wir uns für politische Bildung und Demokratiebildung entschieden. Wir sehen, wie wichtig gerade diese Themen heutzutage sind, und daher möchten wir uns als Partner der Bildungskommunen hierbei noch stärker aufstellen.“
Im weiteren Verlauf des Projekts sollen die verschiedenen Bildungsangebote im Landkreis identifiziert und sichtbar gemacht werden – etwa über eine Online-Plattform. „Sowohl mit dem Aufbau eines Bildungsmonitorings wie auch dem Angebot eines Bildungportals schaffen wir wichtige Grundlagen für eine zukunftsorientierte Bildungsplanung. So können alle Angebote gebündelt werden, gemeinsam Ressourcen genutzt und weitere Angebote in Zukunft ziel- und bedarfsgerichtet geplant werden“, erklärt Silke Meister, verantwortliche Projektleiterin beim Landkreis Kassel.
Hintergrund:
Das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert in der Förderperiode 2021 bis 2029 des Europäischen Sozialfonds Plus mit dem Programm „Bildungskommunen“ die weitere Entwicklung des datenbasierten Bildungsmanagements in den Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland. Ein thematischer Schwerpunkt des Programms ist die Etablierung digital-analog vernetzter Bildungslandschaften für das lebensbegleitende Lernen. Bildungskommunen wählen darüber hinaus spezifische thematische Schwerpunkte.
Während der Teilnahme an dem Programm wird der Landkreis Kassel im Rahmen der Projektbegleitung und –beratung von der Regionalen Entwicklungsagentur für kommunales Bildungsmanagement Hessen ( REAB Hessen (Öffnet in einem neuen Tab)) begleitet, die bei involas (Öffnet in einem neuen Tab), dem Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik angesiedelt ist.