„Offen für Vielfalt“ zeichnet zwei Kommunen im Landkreis aus

Baunatal ist „Kommune der Vielfalt 2021“ – Wesertal erhält Sonderpreis

Landkreis Kassel. Die Stadt Baunatal und die Gemeinde Wesertal gehören zu den Gewinnern des kommunalen Wettbewerbs der Initiative „Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung“. Der Preis wurde in diesem Jahr zum ersten Mal ausgeschrieben und ist mit jeweils 4.000 Euro dotiert. 

„Ich gratuliere den beiden Kommunen, den Vereinen und den sie tragenden Ehrenamtlichen ganz herzlich“, so Landrat Andreas Siebert.

„Ich gratuliere den beiden Kommunen, den Vereinen und den sie tragenden Ehrenamtlichen ganz herzlich“, so Landrat Andreas Siebert. Und weiter: „Ich freue mich insbesondere über die damit einhergehende öffentliche Anerkennung, denn diese ist angesichts des langjährigen Engagements aller Beteiligten hoch verdient.“

Baunatal hatte sich mit dem Projekt „Soziale Lernpaten“ und „interkulturellen Elternpaten“ des Fördervereins Stadtteilzentrum Baunsberg e.V. und der Initiative „IASA - Aufnehmen statt Ablehnen“ beworben und darf sich nun mit dem Titel „Kommune der Vielfalt 2021“ schmücken. Die Expertenjury begründet ihre Entscheidung damit, dass durch das Projekt „Angebote geschaffen werden, die Menschen (wieder) in die Gesellschaft holen“. Jugendliche würden unterstützt, ihre Bildungschancen und ihre soziale Kompetenz zu erhöht. Die Erfahrung interkultureller Elternpaten ermögliche zudem ausländischen Familien einen begleiteten Einstieg in vorhandene Alltagsstrukturen und in die Gesellschaft. „Das so gewährte Vertrauen und die Unterstützung sind elementare Bausteine für ein gelingendes Zusammenleben“, so die Jury.

Der Sonderpreis für den vorbildlichen Einsatz für demokratische Werte geht in diesem Jahr an die Gemeinde Wesertal und das Projekt „Wesertal ist bunt“. „Der Verein stellt sich entschieden extremen Gesinnungen, Hass, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung entgegen und engagiert sich mit Informations- und Bildungsangeboten für eine vielfältige, tolerante, respektvolle und offene Gesellschaft“, so die Jury. Insbesondere im Bereich der politischen Bildung und Jugendarbeit habe sich der Verein gegen die Ausbreitung von Rechtsextremismus in der Gemeinde stark gemacht, nachdem ein bekannter Rechtsextremer hinzugezogen sei. Mit großformatigen Bannern und dem Verteilen von Broschüren sei ein deutliches Zeichen für demokratische Werte gesetzt und gezeigt worden, dass in der Gemeinde kein Platz für Rechtsextremismus und Hass ist. 

Der ursprünglich für den 6. Dezember vorgesehene Termin für die Preisverleihung im Kasseler Regierungspräsidium sowie die im Anschluss geplante Vielfalt-Werkstatt mit Vertreterinnen und Vertretern der Gewinnerprojekte musste aufgrund der aktuellen Pandemielage auf das Frühjahr 2022 verschoben werden. „Wir freuen uns sehr, dass der Wettbewerb in der Region so viel Anklang gefunden hat, und bedauern enorm, dass wir die feierliche Auszeichnung verschieben müssen“, so Dagmar Krauße von der Initiative „Offen für Vielfalt“. Die nord- und osthessischen „Kommunen der Vielfalt“ zeigten ein großes Potenzial an engagierten und gehaltvollen Projekten, die vernetzt und gemeinsam weiterentwickelt werden sollen.

Hintergrund: 

Der kommunale Wettbewerb wurde mit Mitteln der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert. Insgesamt hatten sich 21 Kommunen um den Titel „Kommune der Vielfalt“ sowie 13 Kommunen um den Sonderpreis für den vorbildlichen Einsatz für demokratische Werte beworben. Ebenfalls ausgezeichnet wurden die Kommunen Neuhof (Landkreis Fulda), Nentershausen (Landkreis Hersfeld-Rotenburg), Homberg (Efze) (Schwalm-Eder-Kreis), Lichtenfels (Landkreis Waldeck-Frankenberg) und Sontra (Werra-Meißner-Kreis).