Kommunale Klimascouts werden ausgezeichnet

Siegerehrung für Azubis aus der Region am Windpark Söhrewald/Niestetal

Siegerehrung am Windpark Söhrewald/Niestetal: Roland Heibert (links) von den Städtischen Werke AG und stellv. Vorsitzender der Vereins Energie 2000 und Umweltdezernent Thomas Ackermann überreichen den Kommunalen Klimascouts ihre Urkunden.

Landkreis Kassel. Der Klimawandel und seine Auswirkungen sind längst auch in der Region spürbar: Extremwetterereignisse wie Starkregen, Stürme und Hitzeperioden treten immer häufiger auf. „Um den menschengemachten Klimawandel einzudämmen, braucht es aktiven Klimaschutz vor Ort. Einen Beitrag dazu leistet das Projekt Kommunale Klimascouts“, sagt Umweltdezernent Thomas Ackermann bei einer kleinen Feierstunde am Windpark Söhrewald/Niestetal.  Die Kommunalen Klimascouts sind Auszubildende des Landkreises Kassel, des Werra-Meißner-Kreises, der Gemeinde Breuna sowie der Städte Immenhausen und Bad Karlshafen. Sie haben in den vergangenen Monaten Ideen für den Klimaschutz entwickelt. Dabei sind drei Projekte entstanden, die jetzt gewürdigt wurden. 

Der erste Platz geht an ein Projekt mit dem Ziel, Mitarbeiter in Verwaltungen zum Trinken von Leitungswasser zu animieren, um den Plastikverbrauch und CO2-Emissionen durch Mineralwasser zu reduzieren. Dazu soll ein Automat aufgestellt werden, der Leitungswasser filtert und mit Kohlensäure versetzt. „Dabei kann der CO2-Ausstoss für den Transport von Wasser um bis zu 86 Prozent reduziert werden“, erklären die Azubis. Das Projekt wurde von Leonie Gerhold, Kirsten Kernberger, Jessica Köhler, Lara Marie Krössin und Hannah Niemeyer entwickelt, die eine Ausbildung in der Verwaltung des Landkreises Kassel absolvieren. Die Gewinner erhalten einen Kino-Gutschein im Wert von 25 Euro. 

Eine Kampagne zur Digitalisierung der Verwaltung im Werra-Meißner-Kreis landet auf dem zweiten Platz. Durch eine Plakataktion sollen Beschäftigte motiviert werden, weniger Papier zu verbrauchen und somit Treibhausgase zu reduzieren. Die Projektgruppe wurde bei der Gestaltung der Plakate von Berufsschülern unterstützt. Während der Kampagne ist unter anderem eine „Papierchallenge“ geplant. Das Projekt wurde von drei Auszubildenden aus dem Werra-Meißner-Kreis entwickelt und bildet eine Verknüpfung zu den Digitalisierungsbestrebungen des Landkreises. 

Der Regiomat, ein Verkaufsautomat mit regionalen, landwirtschaftlichen Produkten, landet auf Platz drei. Ziel ist es, Landwirte in der Region zu unterstützen und saisonale Ware regional zu verkaufen, um CO2-Emissionen zu vermeiden. Der Plan: Den Regiomaten im Kreishaus als eine Art „Pilotprojekt“ für einen Monat bereit zu stellen, um zu prüfen, wie gut das Angebot von der Belegschaft angenommen wird. Das Projekt wurde von vier Auszubildenden des Landkreises Kassel und einem Auszubildenden der Stadt Immenhausen entwickelt. 

„Alle drei Projekte haben zudem noch die Chance im bundesweiten Wettbewerb der kommunalen Klimascouts zu gewinnen“, sagt Dr. Christine Lenz von Energie 2000, der Energieagentur im Landkreis Kassel, die das Projekt mit Unterstützung des Deutschen Instituts für Urbanistik begleitet. Die bundesweite Siegerehrung findet im November in Berlin statt. Dort winkt ein Preisgeld von 3000 Euro, das für weitere Klimaschutzaktivitäten verwendet werden kann.