Landkreis Kassel. "Unser schöner Landkreis hat nicht nur landschaftliche Highlights, sondern auch landesgeschichtlich in Hessen viel zu bieten. So war die Region um Kassel Keimzelle der späteren Landgrafschaft Hessen", betont Kreisbeigeordneter Thomas Ackermann bei der Kreisbereisung der Denkmalpflege des Landkreises Kassel. "Am Beispiel der dringend zu sanierenden Stadttürme von Grebenstein dienten diese der nördlichen Landesverteidigung gegenüber dem Bistum Mainz im Mittelalter", weiß er zu berichten. Daher besuchten die Landeskonservatorin des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen Dr. Verena Jakobi sowie weitere Fachkundige drei Sanierungsobjekte in Grebenstein, Hofgeismar und Wolfhagen.
Die Kreisbereisung hat eine lange Tradition, um für sanierungsbedürftige Objekte mehr Aufmerksamkeit zu schaffen. "Sanierungen sind zeit- und kostenintensiv. Es gilt die Denkmäler für Generationen zu erhalten", erklärt Reinhard Petersen, Denkmalpflege Landkreis Kassel, in der Runde der Fachleute. Zunächst besichtigte die Fachgruppe den Burgtorturm in Grebenstein, der neben drei weiteren Türmen, derzeit stark sanierungsbedürftig ist. Ein derartiges Bauwerk zu sichern und weitere Schäden zu verhindern sei ein wichtiger Beitrag für die Denkmalpflege, so Petersen.
Anschließend ging es zur Sababurg, deren historische Tierparkmauer und der Umbau des Vorwerkes noch Zeit und finanzielle Ressourcen benötigen wird, bis sie im alten Glanz erstrahlt. "Das dritte Projekt, das Wasserschloss Elmarshausen, benötigt dringend eine Notsicherung, damit das Gebäude mit seiner derzeitigen Substanz weiterbestehen kann. Erst wenn das Objekt vor einem weiteren Verfall gerettet ist, kann über eine Sanierung nachgedacht werden", erklärt Petersen. Die Intensität der notwendigen Maßnahmen bei den ausgewählten Gebäuden seien eine Grundlage zur Objektauswahl der Kreisbereisung. Welche der Objekte für eine Förderung in Frage kommen, wird noch beraten. "Es ist eine Verpflichtung für uns als Gemeinschaft, diese landeshistorischen Bauwerke für unsere Nachwelt zu erhalten", bekräftigt Ackermann abschließend. "Daher sehen wir einer finanziellen Verantwortung dafür aus Bundes- oder Landesmitteln gerne positiv entgegen."