Gewinner des Naturschutzpreises 2023

Der Naturschutzpreis des Landkreises Kassel geht an Projekte in Habichtswald und Hofgeismar

Die Gewinner des Naturschutzpreises 2023: Dr. Anna Kuntzsch, Vorsitzende des Naturschutzbeirats (von links) mit Bernd und Renate Enders vom NABU Habichtswald, Christopher Vocht, Konrektor an der Käthe-Kollwitz-Schule und Roman Krettek, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde.

Die Gewinner des Naturschutzpreises des Landkreises Kassel stehen fest: Die Jury aus Vertretern des Kreisausschusses, des Naturschutzbeirats und der Unteren Naturschutzbehörde haben zwei Projekte aus Habichtswald und Hofgeismar ausgewählt. „Ich freue mich sehr, dass wir so vielfältige Initiativen im Landkreis Kassel haben, die sich dem Thema Naturschutz verschrieben haben. Leider können wir nur zwei Gewinner küren, was das Engagement der anderen Bewerber aber nicht schmälern soll“, teilt Kreisbeigeordneter und Umweltdezernent Thomas Ackermann. Insgesamt waren zwölf Bewerbungen beim Landkreis Kassel eingegangen.  

Der mit 1.500 Euro dotierte Hauptpreis wurde von Roman Krettek, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Kassel, an Bernd und Renate Enders aus Habichtswald-Ehlen überreicht. Familie Enders ist seit 1982 in der Ortsgruppe des NABU Habichtswald aktiv und hat seitdem viele Projekte umgesetzt, „die das Erscheinungsbild der Gemeinde nachhaltig geprägt haben“, wie die Vorsitzende des Naturschutzbeirates, Dr. Anna Kuntzsch aus Habichtswald, bestätigen kann. Renate und Bernd Enders organisieren unter anderem die jährliche Obstbaumversteigerung, sind Ansprechpartner beim Thema Gehölzrückschnitt, Bindeglied zur NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe und kümmern sich bei der Verpachtung von gemeindlichen Liegenschaften um Naturschutzmaßnahmen wie Fledermausquartiere, Nistkästen und Nisthilfen. Sie helfen beim Einfangen von verletzten Tieren und organisieren deren weitere Versorgung in Auffangstationen. Darüber hinaus hat Bernd Enders viele Exkursionen für Kinder an Gewässern, auf Wiesen und Weideflächen in der Hute Seilerberg geführt und dabei anschaulich ökologische Zusammenhänge erklärt. „Wir freuen uns sehr über den Preis und werden das Geld in weitere Naturschutzprojekte investieren“, versprechen die beiden bei der Preisverleihung im Kreishaus. „Wir wollen die Warmeteiche erneuern und ein Orchideenprojekt vorantreiben, dafür suchen wir noch Helfer“, sagt Familie Enders.  

Den mit 500 Euro dotierten Jugend- und Pädagogikpreis hat die Jury an die Käthe-Kollwitz-Schule vergeben. „Kinder brauchen ein Vorbild und Aufgaben, die Sie erfüllen“, sagt Dr. Anna Kuntzsch bei der Preisverleihung und ergänzt: „Dass die Käthe-Kollwitz-Schule gewonnen hat, freut mich ganz besonders, die Lehrer haben eine Vorbildfunktion, die Kinder können langfristig geprägt werden und ihnen wird Nachhaltigkeit vermittelt.“ Die Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung erhält den Naturschutzpreis 2023 für die Gestaltung und Nutzung des Schulhofes. „Wir haben ein ganz tolles Außengelände mit einem Schulgarten mit automatischer Bewässerung und einer PV-Anlage, Blühstreifen und eine eigene Imkerei“, berichtet Förderschulkonrektor Christopher Vocht. Das Außengelände wird von den Schülerinnen und Schülern gestaltet und gepflegt. „Das ermöglicht den Schülern über die praktische Ebene einen Zugang zu Berufen bekommen“, sagt Vocht, der die Unterstützung der Arbeitsförderungsgesellschaft im Landkreis Kassel (Agil) bei der Gestaltung des Außengeländes betont. Agil hatte der Käthe-Kollwitz-Schule unter anderem Hochbeete gebaut, in den bereits die ersten Gartenfrüchte geerntet werden konnten.  

„Es ist wichtig, das Interesse und Bewusstsein für Naturschutz bereits in jungen Jahren zu wecken.  Mit konkreten Projekten an unseren Kreisschulen ermöglichen wir es Kindern und Jugendlichen, Natur zu erkunden, zu untersuchen und zu beobachten“, sagt Ackermann. Die vielfältigen Projekte und Engagements im Landkreis Kassel sind den Umweltdezernenten ein Beleg, „dass es sich lohnt, sich auf lokaler und regionaler Ebene für den Naturschutz vor der eigenen Haustür einzusetzen“. Der Erhalt der Lebensräume und Ressourcen seien ohne das herausragende ehrenamtliche Engagement der vielen Menschen im Landkreis Kassel kaum zu leisten. „Ich wünsche mir, dass wir auch in den kommenden Jahren noch viele Engagierte mit dem Naturschutzpreis würdigen können“, sagt Ackermann abschließend.