Sich im deutschen Gesundheitssystem zurecht zu finden ist gerade für zugewanderte Menschen nicht immer einfach. Im Landkreis Kassel erhalten die Neubürger nun auf Wunsch ehrenamtliche Unterstützung durch speziell geschulte Gesundheitslotsen.
Gerade für Menschen mit Migrationsgeschichte in herausfordernden Lebenslagen stelle die eigene Gesundheitsvorsorge eine zusätzliche Herausforderung dar. Sprachliche und kulturelle Barrieren könnten die Inanspruchnahme von Angeboten der gesundheitlichen Versorgung erschweren. Die Stärkung von Gesundheitskompetenzen sei daher Teil einer gelingenden Integration, betonte Vizelandrätin Silke Engler bei der Übergabe der Zertifikate an die Gesundheitslotsen im Kreishaus.
Die Gesundheitslotsen sind Ehrenamtliche aus verschiedenen Kommunen im Landkreis, die sich bereits in der Flüchtlingshilfe in ihrer Stadt oder Gemeinde engagieren. Unterstützt werden sie vom WIR-Vielfaltszentrum in Fuldabrück. WIR-Koordinator Andreas Bernhard erklärt: „Unser Ziel ist es, die Vernetzung der Gesundheitslotsen mit den regionalen Akteuren und Anlaufstellen im Bereich Gesundheit voranzutreiben und die Ehrenamtlichen bei der Entwicklung eigener Informations- und Präventionsangebote vor Ort zu unterstützen.“
Gefördert wurde die Qualifikation vom Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales und dem Verband der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen (GKV) im Rahmen des Projekts „WIR fördern Gesundheit“.