Helsa und Nieste. Die Förderprogramme der Dorf- und Regionalentwicklung sind eine lohnende finanzielle Unterstützung für private Hausbesitzer und kleine Unternehmen. "Die Konditionen für die Privatförderung sind lukrativ", berichtet Dirk Hofmann, Fachdienstleiter des Servicezentrum Regionalentwicklung des Landkreises Kassel in Hofgeismar. Die Förderquote für private Bauvorhaben in der Dorfentwicklung beläuft sich auf 35 Prozent der Nettokosten. Der Höchstzuschuss beträgt 45.000 Euro, für Kulturdenkmale sogar 60.000 Euro. Die Mindestinvestition beträgt bei baulichen Maßnahmen 10.000 Euro.
Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung kommt der Förderung des ländlichen Raumes besondere Bedeutung zu. Mit dem Ziel der aktiven Gestaltung des demografischen Wandels sollen in den Ortskernen der ländlich geprägten Kommunen zentrale Funktionen erhalten, gestärkt und weiterentwickelt werden.
Hofmann: "Bei der Förderung wird ein Schwerpunkt auf die Entwicklung des vorhandenen Gebäudebestandes gelegt". Dabei ist es besonders wichtig, den Hauseigentümern Hilfestellung zu geben. Die Förderung von Privatinvestitionen soll dazu beitragen, das bau- und kulturgeschichtliche Erbe sowie den individuellen Charakter der Dörfer im ländlichen Raum zu erhalten, die Innenentwicklung zu stärken und die Energieeffizienz zu steigern. Jede Förderung sichert Aufträge für das lokale Handwerk", so Hofmann weiter. Die privaten Investitionen im Rahmen des Dorfentwicklungsprogramms seien ein wichtiger Impuls für die Attraktivität des ländlichen Raums und der Dörfer.
Fördermittel können private Antragsteller in einem festgelegten Fördergebiet in den Orten der Dorfentwicklung zum Beispiel für Investitionen zur Umnutzung, Sanierung, baulicher Erweiterung und Gestaltung von Gebäuden auf der Grundlage ortstypischer Bauweise erhalten. Die Bandbreite der Förderung reicht von energetischen Sanierungen über die Erweiterung einzelner Gebäudeteile, bauliche oder betriebliche Investitionen von Kleinunternehmen bis hin zum Neubau, der sich hinsichtlich der Nutzung und der Baustruktur in die dörfliche Struktur einfügt. "Es können beispielsweise für Dach- oder Fassadensanierungen und Fenster- oder Haustürerneuerungen Förderanträge gestellt werden", informiert Hofmann. Reine Modernisierungsmaßnahmen dagegen sind nicht förderfähig.
Bürgerinnen und Bürger der Gemeinden Helsa und Nieste haben noch die Möglichkeit bis zum 31. Dezember 2021 Anträge auf Förderung im Rahmen der Dorfentwicklung zu stellen, so Hofmann, der darauf hinweist, dass im Frühjahr der richtige Zeitpunkt sei, sich nach einer Beratung Angebote einzuholen.
Diese Frist gilt auch für das neue Förderprogramm "Umnutzung von Scheunen zu Wohnraum" des Landes Hessen für Orte in der Dorfentwicklung. Hofmann: "Mit dem Förderprogramm sollen Wohnungspotenziale in den Ortskernen genutzt und damit eine flächensparende Siedlungsentwicklung erreicht werden". Die Förderung kann sich auch hier lohnen, denn es gibt ebenfalls 35 Prozent der Nettokosten als Zuschuss. Der maximale Zuschuss beträgt 200.000 Euro. "Mit diesem Fördergeld kann man zum Beispiel mehrere Wohnungen in einem Wirtschaftsgebäude realisieren oder das gesamte Gebäude zu einem Wohngebäude umbauen", erläutert Hofmann weiter.
Informationen über die Fördermöglichkeiten und Antragstellung der Dorfentwicklung gibt die jeweilige Gemeindeverwaltung, das zuständige Beratungs- und Planungsbüro oder direkt der Fachbereich Servicezentrum Regionalentwicklung beim Landkreises Kassel in Hofgeismar.
Zuständiges Beratungs- und Planungsbüro für die Gemeinden Helsa und Nieste ist:
Planungsbüro SP-PLUS,
Ansprechpartner Hartmut Kind
Tel.: 0151-40150538
Mail: hartmut.kindsp-stadtundregionde
Ansprechpartner des Landkreises ist:
Dipl.- Verwaltungswirt Dirk Hofmann,
Fachdienstleiter Regionalförderung
Tel.: 0561 1003-2427,
Mail: dirk-hofmannlandkreiskasselde