Stadt und Landkreis Kassel. Vertreter der Stadt Kassel, des Landkreises Kassel und der Gesundheit Nordhessen Holding AG (GNH) haben sich gestern an einen Tisch gesetzt, um gemeinsam über die Zukunft der Kreiskliniken zu sprechen. Dabei ging es um die Aussetzung der juristischen Auseinandersetzungen und eine einvernehmliche Übernahme der Kreiskliniken durch den Landkreis.
Seit September 2019 steht die Gesundheit Nordhessen vor einer strategischen Neuausrichtung. „Uns alle vereint grundsätzlich ein gemeinsames Ziel: Wir möchten die medizinische Versorgung in der Region auf hohem Niveau erhalten und die wirtschaftliche Basis dafür langfristig sichern“, erklären Oberbürgermeister und GNH- Aufsichtsratsvorsitzender Christian Geselle sowie Landrat Uwe Schmidt.
Ein solches Ziel ist nur gemeinsam umsetzbar. „Wir haben uns nunmehr auf einen Weg geeinigt und wollen damit für die Beschäftigten in den Kreiskliniken, für Patientinnen und Patienten sowie für die Bürgerinnen und Bürger in der Region, die von der öffentlichen Diskussion verständlicher Weise verunsichert sind, Klarheit herstellen“, führen beide weiter aus.
Der Landkreis plant, an der Kreisklinik Wolfhagen auch in den kommenden Jahren eine stationäre Krankenversorgung anzubieten. „Kleine Häuser in ländlichen Regionen können nur dann am Markt bestehen, wenn sie sich vernetzen und Synergien nutzen“, sagt Landrat Uwe Schmidt. Der Landkreis wolle daher sowohl die Kreisklinik Wolfhagen als auch die Kreisklinik Hofgeismar erwerben.
„Ich freue mich, dass wir nun zusammen eine Lösung für die Kreiskliniken gefunden haben. Dies ist ein guter Schritt für die Gesundheit Nordhessen und die erfolgreiche Umsetzung der notwendigen Neuausrichtung“, erklärt Dr. Michael Knapp, Vorstandsvorsitzender der GNH.
Angestrebt wird der Verkauf der Kreisklinken an den Landkreis zum 1. Juli 2020. Die Beteiligung an der Gesundheit Nordhessen AG würde der Landkreis dann aufgeben. Im nächsten Schritt wird sich der Kreistag auf seiner Sitzung am 1. April mit diesem Thema befassen und eine Grundsatzentscheidung treffen. „Wir sind jetzt einen großen Schritt weitergekommen“, fasst Geselle zusammen. Nun gehe es darum, bis dahin ein Eckpunktepapier mit den wesentlichen wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen für die Grundsatzentscheidung im Kreistag zu erarbeiten.
Hiernach werden den Gremien der GNH, des Landkreises und der Stadt die endgültigen Verträge zur Beschlussfassung vorgelegt.