Ausbau der Arbeit des Stadtteilzentrums Baunsberg

Förderung des Projektes „Ausbau der Arbeit des Stadtteilzentrums Baunsberg mit einer Integrationsfachstelle“

Zum Hintergrund der Förderprogrammstruktur

Bereits seit über 20 Jahren besteht das Bund-Länder-Förderprogramm "Soziale Stadt", das seit 2020 unter dem neuen Namen "Sozialer Zusammenhalt" fortgeführt wird. Mit diesem Städtebauförderungsprogramm sollen Stadtteile bzw. Wohngebiete mit besonderem Entwicklungsbedarf in der Regel über einen Zeitraum von 10 Jahren und einer noch anschließenden Verstetigungsphase auf Basis eines integrierten Stadtteilentwicklungskonzeptes unterstützt werden. Finanziert werden damit im Wesentlichen Baumaßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur und des Wohnumfeldes sowie ein Quartiersmanagement zur Beteiligung der Bevölkerung und der lokalen Akteure. Über das Städtebauförderungsprogramm "Sozialer Zusammenhalt" (ehemals Soziale Stadt) ist es jedoch leider nicht möglich, Maßnahmen bzw. Personal im Bereich stadtteilorientierter Sozialarbeit bzw. Gemeinwesenarbeit zur Einbeziehung und Aktivierung der Bevölkerung zu finanzieren.

Als Reaktion auf dieses Problem wurde in 2015 das neue Förderprogramm "Gemeinwesenarbeit" beim Hess. Ministerium für Soziales und Integration angesiedelt, mit dem in Stadtteilen/Quartieren mit besonderen sozialen und integrationspolitischen Herausforderungen Personalkosten für die Einrichtung und den Betrieb von Stadtteilbüros bzw. Stadtteilzentren finanziert werden.

Zur Situation in Baunatal

Auf dem Foto sieht man Landrat Andreas Siebert, Frank Grasmeier (Leiter Stadtteilzentrum) und Bürgermeisterin Silke Engler.

Als bisher einzige Kommune im Landkreis Kassel wurde die Stadt Baunatal mit dem Wohngebiet Baunsberg in 2015 vom Land Hessen in das Förderprogramm "Sozialer Zusammenhalt" (ehemals Soziale Stadt) aufgenommen (aktuell zuständig ist dafür das Hess. Ministerium für Wirtschaft und Verkehr).

Die Stadt Baunatal betreibt bereits seit 1999 das Stadtteilzentrum Baunsberg mit vielfältigen Angeboten einer stadtteilorientierten Sozialarbeit für Kinder und Erwachsene. Über das Städtebauförderungsprogramm "Sozialer Zusammenhalt" wurde als Baumaßnahme eine räumliche Erweiterung des Stadtteilzentrums und ein Ausbau zu einem Kinder- und Familienzentrum Baunsberg in Kooperation mit den drei benachbarten Kindertagesstätten finanziert.

Nach einer grundlegenden Überarbeitung der Förderrichtlinie für das Programm "Gemeinwesenarbeit" war es erstmals ab dem Jahr 2021 möglich für den Ausbau bzw. die Erweiterung des Angebotes des Stadtteilzentrums mit einer Integrationsfachstelle auch in das Förderprogramm "Gemeinwesenarbeit" aufgenommen zu werden.

Hierzu war jedoch die Stadt Baunatal nicht selbst anspruchsberechtigt, sondern der Förderantrag musste vom Landkreis Kassel gestellt werden. Dank der Unterstützung des Servicezentrums Regionalentwicklung des Landkreises Kassel konnte ein erfolgreicher Antrag eingereicht werden, mit dem nunmehr die Stelle der Sozialpädagogin Maryam Simani Aliabadi im Umfang von 30 Wochenstunden für die Dauer von fünf Jahren mit 75% der Personalkosten vom Land Hessen gefördert wird. Die restlichen Personalkosten trägt die Stadt Baunatal.

Insgesamt wurde eine Förderhöhe von 165.225,00 € für den Landkreis Kassel bewilligt, der mit einem Weiterleitungsbescheid diese Mittel der Stadt Baunatal für die Durchführung des Projektes zur Verfügung stellt.

Zu dem konkreten Vorhaben der Projektstelle Ergänzend zu der bisher geleisteten stadtteilorientierten Sozialarbeit stehen nunmehr zusätzliche personelle Ressourcen bereit, um insbesondere für eine stärkere Aktivierung, Engagementförderung und Unterstützung von Neuzugewanderten und für andere Menschen mit Migrationshintergrund im Wohngebiet zu sorgen, sowie das interkulturelle Zusammenleben im Wohngebiet weiter zu entwickeln: 

  • Für Bewohner*innen mit Migrationshintergrund insbesondere für neuzugewanderte Familien wird ein niedrigschwelliges Beratungsangebot zu unterschiedlichen Fragestellungen und zur Verbesserung des Zugangs zu sozialen Beratungs- und Dienstleistungsangeboten ermöglicht.
  • Die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen am sozialen und kulturellen Leben, an Vereinsangeboten und Veranstaltungen der Kinder- und Jugendarbeit soll ermöglicht werden u. a. durch Unterstützung und Hilfen bei der Antragstellung für das Bildungs- und Teilhabepaket.
  • Einrichtung eines Beratungstreffs zur Förderung der Verselbständigung und Aktivierung von gegenseitiger Unterstützung im Wohngebiet.
  • Einrichtung und Betreuung eines Lerntreffs einmal im Monat für Eltern mit Migrationshintergrund zur Verbesserung von Bildungschancen ihrer Kinder.
  • Durchführung von aktivierenden Befragungen zur besonderen Situation und den Bedarfen von Neuzugewanderten bzw. Familien mit Migrationshintergrund.
  • Austausch und Zusammenarbeit mit im Bereich Migration und Integrationen im Wohngebiet und stadtweit tätigen Fachstellen, Einrichtungen und Initiativen.
  • Entwicklung von nachhaltigen Kooperations- und Vernetzungsstrukturen.