Umsetzung der Maßnahmen des Klimaschutzkonzepts kann starten

Landkreis Kassel. "Wir freuen uns, dass das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit die Umsetzung der Maßnahmen unseres Klimaschutzkonzepts weiter fördert", sind sich Landrat Andreas Siebert und Kreisbeigeordneter Thomas Ackermann einig. Damit könnten die nächsten Schritte angegangen werden.

Der Kreistag hatte am 2. November 2021 ein 150 Seiten starkes Klimaschutzkonzept mit 27 konkreten Maßnahmen beschlossen und damit die Grundlage für eine weitere Förderung durch den Projektträger Jülich geschaffen. Der Landkreis erhält aus Bundesmitteln in den nächsten drei Jahren 137.326 Euro für die Konzeptumsetzung.

27 konkrete Maßnahmen wurden von der Klimaschutz-Managerin des Landkreises Dr. Christina Lütke identifiziert, die nicht nur die Kreisverwaltung betreffen. "Die Bandbreite der Maßnahmen reicht von Nachhaltigkeitsschulungen für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Kreisverwaltung über die Ergänzung der Kreisvergaberichtlinien um nachhaltige Kriterien wie klimafreundliche Produkte und Dienstleistungen bis zu Stärkung der digitalen Aufgabenerledigung", informiert Kreisbeigeordneter Ackermann. Weitere Themenbereiche sind nachhaltigere Dienstreisen mit der stärkeren Nutzung von Diensträdern und die Förderung von E-Mobilität. "Im Jahr 2025 wollen wir den Anteil der elektrischen Dienstwagen auf 40 Prozent des Fuhrparks erhöhen – aktuell sind wir bei unter 30 Prozent", so Ackermann weiter.

In Kooperation mit den Schulleitungen und den Sportvereinen, die die kreiseigenen Schulsporthallen nutzen, sollen die vorhandenen Flächen in den Schulen effektiver für die Wärmegewinnung genutzt und damit Heizkosten gespart werden. "Im Bereich Photovoltaik auf den Dächern von Landkreisliegenschaften sind wir schon sehr weit – in den Fokus rücken jetzt insbesondere Anlagen, an den der Strom direkt verbraucht oder vor Ort verkauft werden kann, wie bei der neuen Photovoltaikanlage im Dach der Herrenhaus-Ruine im Wasserschloss Wülmersen", so Ackermann weiter. Außerdem spiele die energetische Sanierung der Kreisliegenschaften eine wichtige Rolle. Ackermann: "Hier benötigen wir einen konkreten Sanierungsfahrplan".

Weitere Themenfelder sind Mobilität inklusive Öffentlicher Nahverkehr, die Digitalisierung und die Förderung des Radverkehrs.

Auch im Bereich Öffentlichkeitsarbeit will der Landkreis zusätzliche Initiativen starten: Hier soll durch Kampagnen und Beratung die Zahl der PV-Anlagen auf Dächern im Landkreis insgesamt erhöht werden. Ackermann: "Ein weiteres wichtiges Thema sind Bildungsangebote im Bereich Nachhaltigkeit". Die bereits vorhandenen Angebote an Schulen und Kindertagesstätten wie "Clever fürs Klima" sollen ausgebaut werden und auch Bildungsformate für Erwachsene entwickelt werden. "Hier werden wir mit der Volkshochschule, den kreisangehörigen Kommunen und regionalen Initiativen sowie Energie 2000 e.V. zusammenarbeiten", kündigt Ackermann an.

Auch mit den Themen Ernährung sowie Land- und Forstwirtschaft beschäftigt sich das Klimakonzept des Landkreises. "Hier geht es um Aufforstung und mehr Grün an den Straßen und Wegen, um saisonale und regionale Ernährung und um die Umstellung auf Bio-Landwirtschaft", erläutert Ackermann.

"Wir bieten in unserem Krankenhaus in Wolfhagen Bio-Essen von regionalen Erzeugern an und wir engagieren uns seit längerem in der Öko-Modellregion für mehr ökologische Landwirtschaft – also auch auf diesem Feld sind wir auf dem richtigen Weg und werden das auch noch weiter vorantreiben", ergänzt Landrat Siebert.