Mit Solartechnik für mehr Sicherheit

Neue Schranke an der Söhre-Schule in Lohfelden braucht nur Sonnenenergie und ist auch noch günstiger als herkömmliche Schranken

Der Landkreis Kassel hat in Abstimmung mit der Gemeinde Lohfelden eine Schranke an der Zufahrt zum Parkplatz der Söhre-Schule installiert. Im Bild: Wolfgang Schmelz vom Immobilienmanagement des Landkreises Kassel (vorn), Bürgermeister Uwe Jäger und Vizelandrätin Silke Engler.

Lohfelden. Der Landkreis Kassel hat aus Sicherheitsgründen eine Schranke an der Zufahrt zum Parkplatz der Söhre-Schule installiert. Das Besondere daran: Es ist eine Solarschranke, die den für ihren Betrieb benötigte Energie allein aus der Sonnenkraft gewinnt und deren Installation und Betrieb zudem besonders kostengünstig ist. Ein Modell also, das durchaus auch an anderer Stelle Schule machen könnte.

„In der Vergangenheit hat es leider erhebliche Schäden durch Vandalismus an der Söhre-Schule gegeben“, erklärt Vize-Landrätin Silke Engler. Besonders betroffen davon waren die Behindertenparkplätze unter der Gemeinde und Schulbücherei. Hier wurden immer wieder Deckenlampen zerstört und Löcher in die Decke geschlagen. Auch Ölwechsel und Autoreparaturen wurden auf dem Parkplatz durchgeführt. „Reden half da nicht mehr. Im Gegenteil. Der Schulhausmeister wurde sogar sehr massiv bedroht“, berichtet Engler. „Wir mussten also etwas tun.“

Daraufhin wurden Gespräche mit der Gemeinde Lohfelden geführt. Um mehr Sicherheit zu erreichen, wurde gemeinsam beschlossen, die Zufahrt zum Parkplatz durch eine Schranke zu sichern. 

„Hinter der Idee, ausgerechnet hier die erste Solarschranke des Landkreises zu installieren, standen zunächst ganz praktische Gründe“, erläutert Wolfgang Schmelz vom Immobilienmanagement. Denn an der Einfahrt zum Parkplatz liegt kein Dauerstrom. Das heißt es wäre sehr aufwendig und kostenintensiv gewesen, ein Erdkabel bis zur Schranke an der Einfahrt zu verlegen. Über den Parkplatz hätte ein Graben für die Leerrohre gezogen und dieser anschließend wieder neu asphaltiert werden müssen. Für die Zeit der Bauarbeiten wäre die gesamte Parkfläche gesperrt gewesen.

Dazu macht Schmelz noch eine einfache Rechnung auf: Die Kosten für die Solarschranke liegen bei rund 9.500 Euro. Plus 2.500 für Erdarbeiten und Fundamente. Insgesamt also 12.000 Euro. Eine herkömmliche Schranke liege bei 7.000 bis 8.000 Euro. Den Kostenaufwand für den benötigten Stromanschluss veranschlagt Schmelz mit noch einmal rund 25.000 Euro. Also deutlich mehr. Dazu kommt: Der Landkreis hat für die Schranke keine Energiekosten.

„Die Solarschranke ist für mich ein gutes Beispiel dafür, dass wir auch in kleineren Vorhaben clevere Lösungen zur Nutzung von erneuerbaren Energien finden können, die auch noch nachhaltig und günstig sind“, so Engler, die betont: „Das Projekt hat für mich Vorbildcharakter.“   

Die Solarschranke funktioniert natürlich auch, wenn die Sonne gerade nicht scheint. „Der eingebaute Akku schafft bis zu 500 Öffnungen“, so Schmelz. Und sollte der Akku tatsächlich einmal fast leer sein, erkennt das die Software und öffnet die Schranke automatisch. 

Die Öffnungszeiten für den Parkplatz wurden mit der Gemeinde Lohfelden abgesprochen und an die Bedürfnisse der umliegenden Geschäfte angepasst. „Nutzer der Solartankstelle auf dem Parkplatz können mit einem von der Gemeinde ausgegebenen Transponder auch außerhalb der Öffnungszeiten die Schranke öffnen und ihr Fahrzeug laden“, betont Bürgermeister Uwe Jäger. Und auch bei größeren Veranstaltungen können die Öffnungszeiten verlängert werden.