Landkreis zeigt Kulturgut aus der Ukraine

Die Ausstellung ist noch bis 29. Juli im Kreishaus zu sehen

Die 16-jährige Pianistin Viktoriia Panschenko kommt aus dem zurzeit von russischen Truppen besetzten Ort Nova Kahovka in der umkämpften Region Kherson. Wie viele andere Menschen aus der Ukraine musste auch sie mit ihrer Familie fliehen. Sie lebt derzeit in Ahnatal. Im Hintergrund Dr. Bernhard Lauer und Landrat Andreas Siebert, die die Ausstellung „Ukrainische Märchen und Sagen“ eröffneten.

Landkreis Kassel. Stimmungsvoll und mit Klavierspiel der jungen ukrainischen Pianistin Viktoriia Panschenko wurde die Ausstellung „Ukrainische Märchen und Sagen“ im Kreishaus eröffnet. Begrüßt wurden die Gäste von Landrat Andreas Siebert, bevor Dr. Bernhard Lauer, der Initiator der Ausstellung und Geschäftsführer der Brüder Grimm-Gesellschaft, mit einem kurzen Vortrag in die dargestellte Kulturgeschichte der Ukraine einführte.

Zahlreiche Exponate zur Kulturgeschichte der Ukraine warten auf die Besucher der Ausstellung.

Sichtlich berührt ging Siebert in seiner Begrüßung auf die täglichen Nachrichten aus der Ukraine ein, betonte die ungebrochene Hilfsbereitschaft der Menschen im Landkreis und bezeichnete die Ausstellung als „Bekenntnis für Vielfalt und Weltoffenheit und gegen Gewalt und Intoleranz“. Mit Lauer einig war sich der Landrat in der Einschätzung, dass das Ziel der russischen Aggression letztlich auch die Zerstörung von eigenständiger ukrainischer Identität und Kultur zum Ziel habe.

Lauer zog in seinem Vortrag einen großen Bogen vom Mittelalter bis in die Moderne, um die Wurzeln der ukrainischen Kultur und deren Entwicklung in einem immer wieder von anderen Großmächten beeinflussten Siedlungsgebiet zu beschreiben. Erst zu Zeiten der Sowjetunion habe es überhaupt die Möglichkeit geben, die Sammlungen ukrainischer Märchen und Sagen auch in ukrainischer Sprache zu veröffentlichen, so Lauer, der betonte: „Die Ukraine ist ein großes Volk und hat eine große Tradition.“ Die Ausstellung mit ihren zahlreichen Exponaten solle helfen ein Bewusstsein für eine eigenständige ukrainische Kultur zu schaffen. 

Die Ausstellung „Ukrainische Märchen und Sagen ist noch bis zum 29. Juli im Foyer des Kreishauses zu sehen. Der Eintritt ist frei.