Arbeiten an Grundschule Wolfhagen gehen voran

Landkreis investiert über 13 Millionen Euro in neue Bildungsstätte am Liemecke

Die Altbauten der ehemaligen Kreisberufsschule sind entkernt: Planer Frank Ohlmann, Projektleiterin Katharina Rieb, Landkreis Kassel, und Bauleiter Joachim Döring erläutern Vizelandrätin den Baufortschritt.

Wolfhagen. Die Arbeiten für die neue Grundschule Wolfhagen auf dem Gelände der ehemaligen Herwig-Blankertz-Schule gehen voran. Bei einem Baustellenbesucht hat sich Vizelandrätin Silke Engler über den Baufortschritt des Großprojekts informiert. „Obwohl auf den ersten Blick noch nicht sehr viel zu sehen ist, hat sich in den vergangenen Monaten viel auf dem Gelände getan“, stellt Engler fest.

Seit Beginn der Arbeiten im März 2022 gab es in den vergangenen Monaten vor allem unterirdisch viel zu tun. „Nach dem Abbruch des Treppenhauses und während der Arbeiten an den Bestandsgebäuden sind wir auf vermehrtes Grundwasser in Höhe des Kellers gestoßen“, erklärt Projektleiterin Katharina Rieb. Das habe dazu geführt, dass die Drainageleitungen instand- und teilweise durch neue Leitungen ersetzt werden mussten. „Wir haben die neuen Leitungen verlegt, um den Wasserstand auf einem für die Bauwerke sicheren Niveau zu halten“, erklärt Rieb. Bei Beginn der Bauarbeiten für das neue Treppenhaus sei außerdem ein Teil eines alten und nicht mehr genutzten 50.000 Liter Erdöltanks freigelegt worden, der zunächst ausgebaut und entsorgt werden musste, bevor die Rohbauarbeiten weitergehen konnten.

Seit Januar 2023 sind alle Vorbereitungen inklusive Kernbohrungen für die spätere Sanitär- und Heizungsinstallation getroffen worden. Mittlerweile haben erste Gerüstbauarbeiten begonnen. Bis Ende April werden die abschließenden Rohbau- und Kanalarbeiten in den Bestandsgebäuden abgeschlossen. Dann beginnen auch die ersten Arbeiten im Bereich der neuen Sporthalle. Die Anbau-Treppenhäuser an den Bestandsgebäuden folgen laut Planung bis Ende Mai 2023. In diesem Frühjahr werden zudem erste Dachdeckerarbeiten und weitere Rohinstallationen ausgeführt, bevor im Sommer der Innenausbau beginnt.

Die neue Grundschule Wolfhagen ist ein Großprojekt, dessen Kosten mit rund 13 Millionen Euro veranschlagt worden sind. Durch die zusätzlichen unterirdischen Arbeiten werden sich die Baukosten um etwa 750.000 Euro erhöhen. Nach derzeitigem Stand wird sich der Abschluss des Projekts um drei Monate verlängern. „Wenn jetzt alles nach Plan läuft, wird die neue Grundschule Anfang 2025 bezugsfertig sein“, sagt Engler. Für die Sanierungs- und Umbauarbeiten erhält der Landkreis Fördermittel aus dem Kommunalen Investitionsprogramm II des Bundes in Höhe von 6,9 Millionen Euro. Die Grundschule Wolfhagen wird damit noch vor 2026 ein Ganztagsangebot vorhalten. „Die Schule hat sich für den Pakt für den Nachmittag entschieden“, erklärt Engler. Auf dem Gelände der neuen Grundschule wird es neben Klassen- und Betreuungsräumen auch eine Mensa und eine Einfeld-Sporthalle geben. Außerdem werden der Schulhof und die Außenanlagen neue gestaltet.

Zusammen mit der Schulgemeinde und dem Landkreis haben die beauftragten Architekten DBO Kassel/Kaufungen eine Schule konzeptioniert, die pädagogisch und baulich auf dem neuesten Stand ist. „Die Schule wurde so geplant, dass sie künftig allen pädagogischen Anforderungen an einen modernen Lernort im Ganztag 26 gerecht wird“, sagt Engler. Am neuen Standort stehen den 362 Schülern rund 30 Prozent mehr Fläche zur Verfügung, so dass auf alle Anforderungen eines differenzierten Unterrichts- und Betreuungsangebots flexibel reagiert werden kann.

Blick in den Innenhof: Das Fundament für eines der neuen Treppenhäuser ist bereits zu sehen. Im hinteren Teil musste zunächst ein 50.000 Liter Öltank ausgebaut und entsorgt werden.
Die Heizungs- und Sanitärinstallationen haben begonnen: Im Untergeschss wurde die Heizverteilung installiert.