Finn Lemke wirbt für soziales Engagement

Handballer ist FSSJ-Botschafter für Stadt und Landkreis Kassel

Wollen das Freiwillige Soziale Schuljahr groß machen: Annette Knieling (von links), Leiterin des Staatlichen Schulamts für den Landkreis und die Stadt Kassel, Bürgermeisterin Ilona Friedrich, Justyna Boll, FSSJ-Koordinatorin, Luise Meschkat, FSSJ beim DLRG Lohfelden-Fuldabrück, Emma Katinka Kopp, Schulsprecherin am Friedrichsgymnasium, Rieke Paukstat, Baunataler Diakonie e.V., MT-Handballer Finn Lemke, Vizelandrätin Silke Engler und Torben Bennink, FSSJ-Koordinator beim Freiwilligenzentrum Region Kassel.
Vizelandrätin Silke Engler (von links), Annette Knieling, Leiterin des Staatlichen Schulamts für den Landkreis und die Stadt Kassel, Torben Bennink, FSSJ-Koordinator beim Freiwilligenzentrum Region Kassel, Rieke Paukstat, FSSJ bei der Baunataler Diakonie e.V., MT-Handballer Finn Lemke, Emma Katinka Kopp, Schulsprecherin am Friedrichsgymnasium, Bürgermeisterin Ilona Friedrich und Luise Meschkat, FSSJ beim DLRG Lohfelden-Fuldabrück.

Mit dem Handballprofi Finn Lemke ist es gelungen, einen über die Region hinaus bekannten Sportler als Botschafter für das Freiwillige Soziale Schuljahr (FSSJ) in Stadt und Landkreis Kassel zu gewinnen. „Ich freue mich sehr, dass wir Finn Lemke an unserer Seite haben, der als Multiplikator in der gesamten Region eine hohe Strahlkraft besitzt“, sagt Vizelandrätin Silke Engler bei der Vorstellung der Zusammenarbeit in der Integrierten Gesamtschule Kaufungen (IGS). 

„Für den Erhalt unseres Gemeinwohls ist ehrenamtliches Engagement enorm wichtig und ich finde es wunderbar, wenn wir junge Menschen dazu motivieren können, ihren Beitrag zu leisten“, sagt Engler. Aktuell absolvieren 55 Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Kassel ein Freiwilliges Soziales Schuljahr. Aus der Stadt Kassel engagieren sich momentan 28 Schülerinnen und Schüler im FSSJ. Die Jugendlichen übernehmen ehrenamtliche Arbeit in 50 verschiedenen gemeinnützigen Organisationen und sozialen Körperschaften in den Bereichen Bildung, Soziales, Umwelt, Kultur, Rettung und Sport. Mittlerweile beteiligen sich 11 Schulen im Landkreis und 10 Schulen in der Stadt Kassel. Engler: „Mit dem FSSJ werden zum einen das soziale Engagement und die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler gefördert. Zum anderen trägt das Projekt auch langfristig zur nachhaltigen Entwicklung und Vermittlung von sozialen Kompetenzen an unseren Schulen sowie zur Unterstützung von sozialen Einrichtungen bei.“ 

Wie wertvoll soziales Engagement in der Schulzeit für die Persönlichkeitsentwicklung ist, bestätigt Finn Lemke: „Es bedeutet mir sehr viel, dass diese Kooperation entstanden ist. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass soziales Engagement existenziell für unsere Gesellschaft ist.“ Das FSSJ gebe jungen Menschen die Möglichkeit, sich auszuprobieren, Erfahrungen zu sammeln und sich zu vernetzen. „Ich hätte mir den Austausch mit Gleichgesinnten in meiner Jugend sehr gewünscht“, sagt Finn Lemke, der während seiner Schulzeit als Jugendtrainer und in der Gemeindearbeit sowie nach dem Abitur ein halbes Jahr lang in einer Behindertenwerkstatt ehrenamtlich gearbeitet hat. Das FSSJ gebe den nötigen Raum für gemeinsames Reflektieren. „Ich bin schon bei zwei Treffen gewesen und nehme demnächst auch an einem Workshop teil“, verrät der Profisportler, der eine langfristige Partnerschaft anstrebt. „Ich möchte dazu beitragen, dass sich noch viele weitere Schülerinnen und Schüler Zeit nehmen, Erfahrungen zu sammeln und Spaß am sozialen Engagement zu entwickeln.“

Kassels Bürgermeisterin Ilona Friedrich sieht ebenfalls großes Potenzial in der neuen Kooperation: „Eine Vielzahl an Schülerinnen und Schüler in unserer Region haben bereits mit viel Freude und Begeisterung am FSSJ teilgenommen. Nun wollen wir weitere junge Menschen dazu motivieren, erste Erfahrungen im Ehrenamt zu sammeln und ihnen die Chance bieten, ihre Fähigkeiten für die Gesellschaft einzusetzen. Ich freue mich schon sehr darauf, das FSSJ gemeinsam mit unserem Botschafter Finn Lemke und allen Beteiligten zu einer richtigen Bewegung in unserer Region werden zu lassen.“

Im FSSJ können sich Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 8 engagieren. Mitmachen können alle, die mindestens 14 Jahre alt sind. Das FSSJ kann bis zum Ende der Schulzeit absolviert werden. Das Engagement findet über ein Schuljahr hinweg mit rund 80 Stunden in der Freizeit statt. Die Einsatzstelle wird von den Jugendlichen selbst gewählt. Die Teilnehmenden erhalten zum Abschluss ein qualifiziertes Zertifikat.

Auch aus Sicht des Staatlichen Schulamts bietet das FSSJ einen hohen Mehrwert: „Aus meiner Sicht hilft das FSSJ, die eigenen Stärken und Fähigkeiten besser einzuschätzen und macht es über einen überschaubaren, dennoch kontinuierlichen Zeitraum möglich, unterschiedliche Bereiche auszuprobieren und individuelle Kompetenzen weiter zu entwickeln“, sagt Annette Knieling, Leiterin des Staatlichen Schulamts. Das Engagement in einem selbstgewählten Interessenbereich außerhalb des Unterrichts biete neben praktischen Alltagserfahrungen in einem konkreten Umfeld – im Verein, in Einrichtungen für Kinder oder Senioren, in der Nachbarschaftshilfe oder mit Tieren – besondere Chancen für die Persönlichkeitsbildung und zur Erweiterung der sozialen Kompetenzen.

Hintergrund:
Das FSSJ ist eine Kooperation von Stadt und Landkreis mit dem Staatlichen Schulamt für den Landkreis und die Stadt Kassel. Das Projekt wird noch bis 2024 durch das Land Hessen gefördert. Mit der Umsetzung wurde das Freiwilligenzentrum Region Kassel beauftragt. Wesentliche Aufgabe des Freiwilligenzentrums ist es, alle Beteiligten zu begleiten sowie eine gute Zusammenarbeit und Umsetzung des FSSJ vor Ort zu unterstützen. Die Stadt und der Landkreis Kassel unterstützt das Angebot jeweils mit jährlich 50.000 Euro.