Richtfest für die Erweiterung am Jungfernkopf

Landkreis beteiligt sich an Bauarbeiten für inklusive Ganztagsschule

Am Montag (26.06.2023) wird das Richtfest an der Turnhalle an der Schule Jungfernkopf, Wegmannstraße 50, gefeiert.vlnr: Zimmermann Robert Hoffmann (Langhuth Holzbau), Christof Nolda, Nicole Maisch, Silke Engler (Landkreis Kassel)Foto: Stadt Kassel / Bernd Schoelzchen

Landkreis Kassel. Heute feierten Stadt und Landkreis Kassel gemeinsam das Richtfest für die Erweiterung der Grundschule Jungfernkopf. Damit ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur inklusiven Ganztagsschule im Pakt für den Ganztag geschafft – auch im Hinblick auf die Erfüllung des Rechtanspruchs auf Ganztagsbetreuung ab 2026. Bis zum Sommer 2024 soll der Neubau in nachhaltiger Holzbauweise fertiggestellt sein. 

Die Grundschule Jungfernkopf wird von 300 Schülerinnen und Schülern besucht. Ein Drittel der Kinder kommt aus dem benachbarten Vellmar. Grundschule und Hort Jungfernkopf gestalten zusammen den Pakt für den Ganztag am Standort nach einem gemeinsamen Konzept. Für diese - im Grundschulbereich einmalige - schulträgerübergreifende Beschulung gibt es eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung zwischen der Stadt und dem Landkreis Kassel. Der Landkreis beteiligt sich an der Finanzierung der Baumaßnahmen.  

Das Projekt gliedert sich in zwei Bauabschnitte. Im ersten Bauabschnitt entstehen zunächst Räume für die Ganztagsbetreuung und eine neue Schulturnhalle. Der barrierefreie, kompakte Neubau wird in ressourcenschonender Holzbauweise errichtet. Die neue Turnhalle steht nicht nur dem Schulsport zur Verfügung, sondern verbessert auch das Angebot für Vereine und den Stadtteil. In einem zweiten Bauabschnitt wird der aus den 70er Jahren stammende, als Gymnastikraum errichtete Rundbau zu einer vollwertigen Schulmensa mit Ausgabeküche umgebaut. Dieser Baukörper entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen an den Schulsport, eignet sich aber sehr gut, um künftig die Mittagsversorgung der Grundschulkinder zu gewährleisten und damit den Ganztag am Standort sicherzustellen. 

Diesen Aspekt betont auch Bildungsdezernentin Nicole Maisch: „Ein gutes Mittagessen ist wichtiger Bestandteil einer qualitativ hochwertigen Betreuung im Ganztag. Die neue Mensa bietet gute Grundvoraussetzungen, um den Kindern eine gesunde und ausgewogene Verpflegung zu ermöglichen.“ Das Bürgerhaus wird übergangsweise für die Mittagsversorgung der Schülerinnen und Schüler genutzt. Nach Abschluss der Bauarbeiten steht es dem Stadtteil wieder komplett zur Verfügung. 

„Ein weiterer wichtiger Baustein im Ganztag sind die Schaffung und Gestaltung der Räume für die Betreuung, die den pädagogischen Anforderungen an einen modernen Lernort gerecht werden. Davon profitieren viele junge Familien aus Vellmar-West, denen wir ein gutes und wohnortnahes Angebot bieten können“, ergänzt Vizelandrätin und Bildungsdezernentin Silke Engler. 

Die Stadt Kassel möchte bis zum Jahr 2030 klimaneutral werden. Deshalb war es von Anfang an zentrales Planungsziel, den Neubau der Grundschule Jungfernkopf in ökologischer Bauweise zu errichten. Der Holzbau ist energieeffizient und ressourcensparend. „Die Nutzung vorhandener Bausubstanz und die Erweiterung in Holzbauweise und mit geringem Energiebedarf ist ein Beispiel für zukunftstaugliches Bauen im Sinne Kassels Klimaneutralität bis 2030“, so Stadtbaurat Christof Nolda. „Die Erweiterung ist dabei nicht nur für die Schule, sondern auch für den Jungfernkopf ein Gewinn. Neben der Turnhalle wird der Allgemeinheit auch der Bolzplatz zur Verfügung stehen. Gerade hier zeigte sich, wie fruchtbar der Austausch mit dem Stadtteil ist, um gute Lösungen zu finden.“ 

Das Projekt an der Schule Jungfernkopf startete im August 2022. Unter der Voraussetzung eines weitgehend störungsfreien Bauablaufs ist die Fertigstellung des Neubaus zum Sommer 2024 geplant. Die starken Preissteigerungen im Bau- und Materialbereich beeinflussen auch die Baukosten dieser Maßnahme. Die Unsicherheit der Märkte wurde besonders in den Vergabeverfahren der Hauptgewerke deutlich. Eine Aktualisierung der Kostenprognose ist derzeit jedoch auf Grund der nach wie vor starken äußeren Kosteneinflüsse nicht seriös möglich. Hier muss erst das Ergebnis der noch ausstehenden Vergaben, insbesondere des zweiten Bauabschnitts, abgewartet werden. 

Der Landkreis Kassel beteiligt sich an der Baumaßnahme mit 36 Prozent. Im 64-Prozent-Anteil der Stadt Kassel ist eine Kofinanzierung mit Landesmitteln aus der Hessenkasse in Höhe von 5 Mio. Euro enthalten.