So wird aus Weihnachtsbäumen umweltfreundliche Energie

Abfallentsorgung Kreis Kassel fährt 49 Sammelstellen im gesamten Landkreis an und holt 60.000 Weihnachtsbäume ab

Landkreis Kassel. Ob sie nun aus dem fernen Skandinavien stammen oder aus dem heimischen Reinhardswald, ihre letzte Reise treten die Weihnachtsbäume aus dem Landkreis Kassel gemeinsam an. Denn die Abfallentsorgung Kreis Kassel holt die Weihnachtsbäume von zentralen Sammelplätzen in allen Städten und Gemeinden ab und bringt sie zu den kreiseigenen Biokompostierungsanlagen in Lohfelden und Hofgeismar. Dort werden sie zerkleinert und anschließend in einem Biomassekraftwerk verwertet. 

Die Abfallentsorgung Kreis Kassel holt rund 60.000 Weihnachtsbäume ab. Abteilungsleiter Carsten Mielke packt da gerne selbst mit an.

Auf diese Weise wird umweltfreundlich Strom und Wärme aus den ehemaligen Weihnachtsbäumen gewonnen. 500 Weihnachtsbäume können 100 Liter Heizöl ersetzen. Mit der aus nur einem Weihnachtsbaum gewonnenen elektrischen Energie kann eine Lichterkette mit 25 Lichtern über die gesamte Adventszeit die dunklen Tageszeiten erhellen. 

Betriebsleiter Uwe Pietsch: „Angeregt durch die Klimadiskussion hat in den letzten Jahren auch hier ein Umdenken stattgefunden. Früher wurden noch viele Weihnachtsbäume ohne Energienutzung in Sylvester- und Osterfeuern verbrannt, in diesem Jahr holen wir die gesammelten Weihnachtsbäume in nahezu allen Städten und Gemeinden des Landreises ab und lassen sie verwerten. Insgesamt fahren wir 49 Sammelstellen an.“ 

Traditionell beginnen die meisten Haushalte nach dem Dreikönigsfest am 6. Januar die Weihnachtsbäume abzuschmücken. Dabei ist zu beachten: Die Entfernung von Lametta, Kunstschnee und aller Art von Weihnachtsschmuck ist auch Voraussetzung für eine anschließende schadstofffreie Verwertung.

In den meisten Städten und Gemeinden werden die Bäume seit vielen Jahren von Ehrenamtlichen der örtlichen Vereine und Verbände bei den Haushalten eingesammelt und zu den zentralen Sammelplätzen gebracht. Die ehrenamtlichen Sammler erhalten dafür meist von den Haushalten einen kleinen finanziellen Beitrag, der dann wiederum, ganz im Sinne des Weihnachtsfestes, Bedürftigen oder sozialen Projekten zugutekommt. 

An den Sammelplätzen holt die Abfallentsorgung Kreis Kassel die Bäume dann ab. „Für den Transport nutzen wir Sperrmüllfahrzeuge“, erläutert Abteilungsleiter Carsten Mielke, der zu diesem besonderen Anlass gern selbst mit vor Ort anpackt, „diese verfügen über eine starke Presse und den größten Stauraum. In den größeren Städten und Gemeinden fahren wir an den Sammeltagen fast im Pendelbetrieb, ein volles Fahrzeug fährt weg, ein leeres kommt.“

Wer den Sammeltermin in seinem Ort verpasst hat, kann den Weihnachtsbaum auch zerkleinert über die Biotonne entsorgen. Auch eine kostenpflichtige Selbstanlieferung an einer der drei Biokompostierungsanlagen in Fuldatal, Hofgeismar oder Lohfelden ist möglich. Aber auch in diesen beiden Fällen gilt: die Bäume müssen komplett frei von Weihnachtsschmuck sein.

Außerdem eignen sich die abgesägten Zweige auch gut zur Abdeckung von kälteempfindlichen Gartenpflanzen wie z. B. Rosen. Auch so kann der Weihnachtsbaum noch wertvolle Dienste leisten und bis ins Frühjahr wärmen.

Für Fragen steht die Abfallentsorgung Kreis Kassel unter der Telefonnummer 0561 1003-1133 zur Verfügung.