Warnwesten für Kinder in der Tagespflege

Landkreis Kassel. "Mit unserer Initiative Warnwesten für Kinder in der Tagespflege wollen wir die Sicherheit auf dem Weg von und zur Tagespflege verbessern und gleichzeitig auch auf die hervorragende Arbeit der Tagespflegepersonen hinweisen", informiert Vizelandrat Andreas Siebert. Die Tagespflege sei eine wichtige Säule der Kinderbetreuung im Landkreis Kassel und die "Tagesmütter und Tagesväter leisten eine tolle Arbeit". "Für uns sind die Westen eine tolle Unterstützung, da die Kleinen gerade im Winter doch häufig nicht rechtzeitig gesehen werden", bestätigt Tagesmutter Sabine Eisenbrandt.

Auf dem Foto sieht man links Tagesmutter Sabine Eisenbrandt und rechts Vizelandrat Andreas Siebert sowie vier Tagespflegekinder mit den Warnwesten.

Im Landkreis Kassel wird bereits seit mehr als zehn Jahren großer Wert auf eine gute Ausbildung der Tagespflegepersonen gelegt – seit 2014 gibt es eine Grundqualifizierung gemeinsam mit der Stadt Kassel. Stadt und Landkreis Kassel nutzen dabei das Know-How der Elisabeth-Knipping-Schule in Kassel, an der auch Erzieherinnen und Erzieher ausgebildet werden. "Da die Kinderbetreuung in Kindertagesstätten und bei Tagespflegepersonen gesetzlich gleichgestellt ist, macht es Sinn, auch bei der Ausbildung gleiche Grundlagen zu nutzen", informiert Siebert.

Gesetzliche Grundlage der Tagespflege ist das Sozialgesetzbuch VIII. Danach ist die Kindertagespflege als Betreuungsform der Betreuung in Kindertageseinrichtungen gleichgestellt. Siebert: "Das bedeutet natürlich auch, dass die Anforderungen an die Tagespflegepersonen gestiegen sind".

Jeder, der Kinder außerhalb der Wohnung ihrer Eltern mehr als 15 Stunden wöchentlich gegen Entgelt und länger als drei Monate betreuen will, benötigt dazu eine Erlaubnis. Die Kindertagespflegepersonen müssen fachlich und persönlich geeignet, zur Kooperation mit den Eltern, anderen Tagespflegepersonen und dem Jugendamt bereit sein sowie Räume vorweisen, in denen Kinder altersgerecht betreut werden können. Die fachliche Eignung kann man in Qualifizierungskursen des Jugendamtes erwerben.

In den Kursen werden die Betreuer durch gezielte Qualifizierungsmaßnahmen auf ihre verantwortungsvolle Tätigkeit vorbereitet. Diese hohen Qualitätsansprüche seien erforderlich, um das Vertrauen in die Kompetenz der Betreuer bei den beteiligten Eltern zu stärken. "Wer sein Kind zur Pflege abgibt, möchte sicher sein, dass es in guten Händen ist", so der Vizelandrat weiter.

Im Landkreis Kassel werden aktuell rund 530 Kinder von 120 Kindertagespflegepersonen betreut. 150 Tagespflegepersonen besitzen eine Erlaubnis – nicht alle sind zurzeit aktiv.

Für Fragen rund um die Tagespflege ist Ralph Kleppe, Jugendamt des Landkreises Kassel, Wilhelmshöher Allee 19–21, 34117 Kassel, Telefon: 0561/1003-1334 der richtige Ansprechpartner. Weitere Informationen zur Kinderbetreuung gibt es auf der Internetseite des Landkreises Kassel  www.landkreiskassel.de/bildung/Kinderbetreuung/.

Außerdem gibt es fünf Vermittlungsstellen im Landkreis Kassel, die Eltern, Kindertagespflegepersonen und an einer Kindertagespflege Interessierte beraten. Die regionalen Vermittlungsstellen sind

  • das Mütterzentrum Hofgeismar (Tel.: 05671/925564; zuständig für die Kommunen Bad Karlshafen, Calden, Grebenstein, Hofgeismar, Immenhausen, Liebenau, Oberweser, Reinhardshagen, Trendelburg und Wahlsburg),
  • der Kreisverband Kassel-Wolfhagen des Deutschen Roten Kreuzes (Tel.: 05692/994022; zuständig für die Kommunen Bad Emstal, Breuna, Habichtswald, Naumburg, Wolfhagen und Zierenberg),
  • die Sternschnuppe Vellmar (Tel.: 0561/825929; zuständig für die Kommunen Ahnatal, Espenau, Fuldatal und Vellmar),
  • die Familienbildungsstätte der AWO in Baunatal (Tel.: 05601/965039; zuständig für Baunatal und Schauenburg) und
  • der Regionalverband Kassel-Nordhessen des Arbeiter-Samariter-Bundes (0561/5105507; zuständig für die Kommunen Fuldabrück, Helsa, Kaufungen, Lohfelden, Nieste, Niestetal und Söhrewald).