Investitionen für „DigitalPakt-Schule“ laufen weiter

Kaufungen/Lohfelden/Vellmar. Nachdem bereits im Frühjahr 2.183 digitale Endgeräte für Lehrkräfte aus Mitteln des Förderprogramms "DigitalPakt-Schule" angeschafft werden konnten, laufen jetzt an drei Schulen die notwendigen Elektroarbeiten für die Verbesserung der schulinternen Netzinfrastruktur an. "Der Kreisausschuss hat die Aufträge für die IGS Kaufungen, die Söhreschule Lohfelden und die Grundschule Niedervellmar vergeben", informiert Landrat Andreas Siebert. Das Gesamtvolumen der Aufträge beläuft sich auf knapp 900.000 Euro. Die einzelnen Aufträge gingen an drei Unternehmen aus Bebra und Kassel.
 
Mit den Arbeiten wird in rund 200 Räumen der drei Schulen eine einheitliche und technisch aufeinander abgestimmte digitale Lehr- und Lerninfrastruktur entstehen. Dafür ist eine Modernisierung der vorhandenen Starkstrom- und Fernmeldeanlagen sowie der Informationstechnik erforderlich.
 
"Wir werden Schritt für Schritt die Netzwerke aller Schulen im Landkreis so modernisieren, dass digitales Lernen endlich Schulalltag werden kann", so Siebert abschließend.

Hintergrund

Der Digitalpakt Schule ist ein Förderinstrument bestehend aus kombinierten Mitteln von Bund und Land, die ausschließlich den Schulträgern (Landkreisen und kreisfreien Städten) zur Verfügung gestellt werden. In Hessen tragen die Schulträger und damit auch der Landkreis Kassel einen Eigenanteil von 12,5 Prozent der Kosten. 
 
Die zur Verfügung gestellten Mittel – für den Landkreis Kassel insgesamt 13,05 Mio. Euro – müssen zweckgebunden eingesetzt werden.
Mindestens 80 Prozent der Mittel müssen in die Errichtung/Ausbau der schulinternen Breitband‐Infrastruktur fließen.  Die überwiegende Anzahl der schulinternen Netzwerke ist bislang nicht in der Lage, die am Hausanschluss anliegenden Bandbreiten bis in die Räume zu transportieren. Ein Austausch – auch der bisherigen Kabel – und ein Ausbau der Vernetzung sind daher in großem Umfang in den Schulen nötig. Wenn der schulinterne Ausbau der Netzwerke und der Infrastruktur abgeschlossen ist, können maximal 20 Prozent der Mittel für mobile Endgeräte in den Schulen verwendet werden. Die Schulen müssen für den Digitalpakt ein pädagogisch‐technisches Einsatzkonzept entwickeln, das Grundlage für die Beantragung der Fördermittel ist.
 
Der Landkreis Kassel hat zwei Mitarbeiter ausschließlich für die Bestandsaufnahme und den Soll‐Abgleich in den 72 Schulstandorten im Fachbereich Immobilienmanagement eingesetzt. Die Bedarfsplanung für alle 72 Schulstandorte wurde im Frühjahr 2021 abgeschlossen. Um die Bauleistung (Verlegung von Kabeln, usw.) ausschreiben zu können, mussten in einem nächsten Schritt zunächst Ingenieur-Büros die genauen Leistungen bestimmen und definieren. Diese Ingenieursleistung wurde für das erste Paket von Schulen zum großen Teil abgeschlossen. Die ersten neun Schulen, die von den Fördermitteln profitieren sind die Grundschulen Vellmar‐Frommershausen, Vellmar-Niedervellmar, Vellmar-Obervellmar, Lohfelden, Lohfelden‐Vollmarshausen, Nieste, Schauenburg‐Hoof sowie die Gesamtschulen Lohfelden und Kaufungen.
 
Aufgrund der geltenden Vergaberichtlinien müssen für die Suche der Planer "Pakete" ausgeschrieben werden. Die Ausschreibung der Planungsleistungen für eine einzelne Schule ist nicht möglich. Durch die vorgeschriebene Zusammenfassung der Planungsleistung erhöht sich das finanzielle Volumen, sodass bestimmte Schwellenwerte überschritten werden und eine EU‐weite Ausschreibung vorgenommen werden musste. Dieses EU‐weite Verfahren dauert aufgrund vorgegebener Ausschlussfristen mindestens 3 Monate. Alle Maßnahmen im Rahmen des "DigitalPaktSchule" müssen bis Mitte 2024 umgesetzt sein.