Umfangreiches chirurgisches Angebot in den Kreiskliniken

Prof. Dr. Jürgen Faß und Betriebsleiter Silvan Uick

Hofgeismar/Wolfhagen/Landkreis Kassel. Die Allgemein- und Viszeralchirurgie in den beiden Kreiskliniken in Hofgeismar ist durch Chefarzt Prof. Dr. Jürgen Faß und die beiden Oberärzte Nadine Müller und Dr. Sebastian Herzberg fachlich gut aufgestellt. "Wir können dadurch neue Leistungsschwerpunkte anbieten, die es bisher an den beiden Kliniken noch nicht gegeben hat", informiert Betriebsleiter Silvan Uick.

Die neuen Angebote betreffen gleich drei chirurgische Themen. "Wir können Operationen an den hormonbildenden Drüsen durchführen und in der Tumorchirurgie sowie bei Enddarmerkrankungen können wir zusätzliche Behandlungen anbieten", informiert Prof. Dr. Faß. Die Operationen an den hormonbildenden Drüsen umfassen Eingriffe wegen gut- und bösartigen Erkrankungen der Schilddrüse, der Nebenschilddrüse und der Nebenniere. Prof. Dr. Faß: "In Nordhessen sind wegen der mangelnden Jodversorgung in der Region Knotenbildungen und andere Erkrankungen der Schilddrüse sehr häufig". Nicht alle dieser Erkrankungen müssten am Ende auch chirurgisch behandelt werden. "Es kommt aber darauf an, die Patienten zu erkennen, für die wegen eines Krebsverdachts, einer besonders vergrößerten Schilddrüse mit Schluck- oder Atembeschwerden oder einer medikamentös nicht einstellbaren Überfunktion eine Operation die richtige Entscheidung ist", informiert Prof. Dr. Faß. Diese vorbereitenden Untersuchungen finden in der Regel in darauf spezialisierten Arztpraxen statt – "und wir können in den Kreiskliniken als kompetenter chirurgischer Partner zur Verfügung stehen".

Erkrankungen der Nebenschilddrüsen und Nebennieren sind seltener, haben aber für die betroffenen Patienten erhebliche Auswirkungen wie zum Beispiel Nierensteine und Magengeschwüre, so Prof. Dr. Faß weiter. Auch Auswirkungen auf die Herz-Kreislauf-Funktion sind nicht auszuschließen. "Ursachen dieser Erkrankungen sind meist gutartige hormonbildende Tumore dieser Organe und können heute durch wenig belastende minimalinvasive Operationen gut behandelt werden", erläutert der Chefarzt. Auch diese Eingriffe werden in den Kreiskliniken durchgeführt.

Bösartige Tumorleiden sind eine häufige Todesursache in Deutschland. "Wir sind durch den medizinischen Fortschritt mittlerweile in der Lage etwa die Hälfte der Patienten mit bösartigen Tumoren dauerhaft zu heilen", erläutert Prof. Dr. Faß. Wichtig für eine erfolgreiche Therapie sei neben der Früherkennung durch Tumorvorsorgeeinrichtungen verschiedene für die Behandlung notwendige medizinische Fachrichtungen effizient einzubinden und zu koordinieren. Dieser Ansatz werde durch die enge Zusammenarbeit der Kreiskliniken mit dem Tumorzentrum Kassel gewährleistet. Während Patienten mit Darmkrebs bereits früher in den Kreiskliniken behandelt wurden, ist jetzt auch die Therapie des Mastdarmkrebses möglich. Dies geschieht in der Regel durch schonende laparoskopische Eingriffe (Bauchspiegelung), bei denen in über 90 Prozent der Fälle der Schließmuskel erhalten werden und somit ein dauerhafter künstlicher Darmausgang verhindert werden kann. Bei tiefsitzenden Tumoren hat sich eine Kombination dieser Operation mit Strahlen-/Chemotherapie sehr bewährt – auch eine Chemotherapie kann in den Kreiskliniken durchgeführt werden.

Ein weiteres neues Angebot in den beiden Kliniken in Hofgeismar und Wolfhagen sind Operationen wegen Magenkrebs, die bei fortgeschrittenen Fällen heute ebenfalls mit einer vorgeschalteten Chemotherapie kombiniert werden. "Wir betrachten den Patienten auch in diesen Fällen ganzheitlich", betont Prof. Dr. Faß.

Die häufigsten proktologischen Krankheitsbilder (Hämorrhoiden, Fissuren, Fisteln und Polypen) wurden schon immer in den Kreiskliniken behandelt. Prof. Dr. Faß: "Hier haben wir mittlerweile zeitgemäße und schonende Verfahren eingeführt, die die Lebensqualität der Patienten und die Behandlungsergebnisse verbessern". Andere häufigere Krankheitsbilder wie zum Beispiel ein Darmvorfall, durch anatomische Varianten bedingte Verstopfung und die Stuhlinkontinenz werden häufig nicht erkannt oder verdrängt.

"Hier gibt es teils durch den After, teils durch den Bauchraum ausgeführte minimal invasive Operationen, die zu einer erheblichen Verbesserung der Situation für den Patienten führen können – auch diese Eingriffe sind in den Kreiskliniken jetzt möglich", so Prof. Dr. Faß abschließend.