Schilddrüsenchirurgie mit neuen Instrumenten

Bereits zwei Patienten erfolgreich operiert

Mit der erneuten Aufnahme der Schilddrüsenchirurgie in das Programm der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und der Anschaffung vom neuen Instrumenten will der Landkreis Patientinnen und Patienten in der Region ein noch breiteres Spektrum an chirurgischen Behandlungsmethoden anbieten.

„Durch den regelmäßigen Einsatz von einem Neuromonitoringgerät und einer Lupenbrille bei der Schilddrüsenoperation können sehr dünne und kleine Strukturen im Halsbereich, wie die Nerven der Stimmbänder bzw. die Epithelkörperchen, viel besser identifiziert, kontrolliert und schonend behandelt werden“, erklärt Dr. George Saada, der seit September neuer Chefarzt der viszeralchirurgischen Klinik ist. 

Dank der neuen Instrumente können extrem belastende und nicht unerhebliche mögliche Komplikationen der Operation weitestgehend vermieden bzw. auf eine minimale Rate von drei bis vier Prozent gesenkt werden. „Im Falle eines Schadens des Stimmbandnerves können vorübergehend bzw. dauerhaft belastende Symptome wie Heißerkeit und Schluckstörung auftreten. Bei Schädigung der Epithelkörperchen kommt es zu einem niedrigen Calcium-Spiegel im Blut, was in der Folge zu Symptomen wie Muskelkrämpfe, Kribbeln in den Lippen, Fingern und Füßen führen könnte“, erklärt der spezialisierte Schilddrüsenchirurg Dr. Saada weiter. 

Ende November erfolgten die ersten Operationen mit den neuen Geräten. Der erste Patient, ein 53-jähriger Mann, stellte sich mit einer stark vergrößerten Schilddrüse mit mehreren, zum Teil sehr großen Knoten auf beiden Seiten sowie begleitender Autoimmunerkrankung der Schilddrüse vor. Es erfolgte im Rahmen einer einstündigen Operation die komplette Entfernung der Schilddrüse. Die zweite Patientin, ein 22-Jährige, stellte sich mit einem sogenannten größenprogredienten multizystischen Knoten im rechten Schilddrüsenlappen vor. Der jungen Frau wurde der betroffene Schilddrüsenlappen entfernt. 

Beide Eingriffe verliefen ohne jegliche Komplikation. Bereits einige Stunden nach der Operation konnten sich beide Patienten bewegen und trinken und sowohl die Stimmbandkontrolle als auch die Kalzium-Kontrolle nach der Operation blieben unauffällig. Der Verlauf von der ersten Vorstellung in der Sprechstunde bis zur OP-Vorbereitung und -Durchführung sowie der pflegerischen Betreuung auf der Station war dank der guten Zusammenarbeit aller Berufsgruppen im Klinikum perfekt organisiert. Bereits am dritten Tag nach der Operation konnten beide Patienten entlassen werden.