Regional behandelt

Schilddrüsenchirurgie in den Kreiskliniken geht an den Start

Landkreis Kassel/Kreiskliniken. "Mit der Schilddrüsenchirurgie wollen wir den Patientinnen und Patienten ein weiteres Angebot in den Kreiskliniken machen. Dadurch fallen für Betroffene längere Fahrzeiten zu anderen Krankenhäusern weg und sie können regional qualitativ gut behandelt werden", betont Prof. Dr. Jürgen Faß bei der Visite auf Station 4. Kürzlich hat der Chefarzt der Chirurgie und ein erfahrener Schilddrüsenchirurg eine totale Schilddrüsenentfernung erstmals in Hofgeismar erfolgreich durchgeführt. Die kassenärztliche Vereinigung hat die Kompetenz anerkannt und ihm eine Ermächtigung für dieses Fachgebiet zugesprochen.

Stefan Reitz (54) aus Hofgeismar litt an einer Vergrößerung der Schilddrüse mit vielen Knoten. Dadurch litt er an Schluckbeschwerden und einem starken Engegefühl. Zusätzlich machte sich eine Schilddrüsenüberfunktion bemerkbar, die von einer erhöhten Hormonproduktion der Schilddrüsenknoten verursacht wurde. "Für mich war es perfekt, dass wir das Krankenhaus direkt vor Ort haben. Hier wusste ich, dass ich in guten Händen bin", erzählt Stefan Reitz.  Nach drei Tagen kann er das Krankenhaus bereits verlassen. "Eine komplette Entnahme der Schilddrüse war in diesem Fall unumgänglich. Herr Reitz kann durch Einnahme von Tabletten, die fehlenden Schilddrüsenhormone ersetzen", erklärt Oberärztin Nadine Müller den weiteren Genesungsprozess.

Betroffene mit Schilddrüsenproblemen werden oftmals von Hausärztinnen und Hausärzten behandelt. Auch Stefan Reitz wurde durch seine Hausärztin an das Kreiskrankenhaus überwiesen. "Wir schätzen die gute Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten vor Ort und möchten diese Verbindung noch weiter stärken", betont Prof. Dr. Faß den regionalen Ansatz der Kreiskliniken. Besonders in Jodmangelgebieten wie Nordhessen gäbe es einen hohen Bedarf in der Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen. "Auch in Wolfhagen können wir die Schilddrüsenchirugie anbieten, wodurch eine wohnortnahe Behandlung vieler Betroffener möglich wird", erklärt Prof. Dr. Faß. Wer diesbezügliche Beschwerden hat solle sich jedoch zunächst immer vertrauensvoll an die Hausärztin oder den Hausarzt wenden.

Prof. Dr. Faß, Patient Stefan Reitz und Oberärztin Nadine Müller bei der Visite im Patientenzimmer. (v.l.)