AstraZeneca-Chaos: Impftermine können bestehen bleiben

Siebert zum AstraZeneca-Chaos: Ersatzimpfstoffe vorhanden

Calden/Landkreis Kassel. "Alle über die zentrale Impfterminvergabe des Landes Hessen sowie für die Beschäftigten in Grund- und Förderschulen und Kindertagesstätten vereinbarten Impftermine in unserem Impfzentrum in Calden bleiben bestehen", informiert Vizelandrat Andreas Siebert über die aktuelle Situation nach der Einschränkung der Nutzbarkeit des Impfstoffes AstraZeneca. Es sei gelungen, für die vereinbarten Termine Impfstoff der Unternehmen BionTech/Pfizer und Moderna einsetzen zu können. Siebert: "Ich bin sehr froh, dass wir es geschafft haben, die Termine durch den Einsatz anderer Impfstoffe zu halten – wir wollen alle, dass nach den Osterferien die Beschäftigten in Grund- und Förderschulen und Kindertagesstätten zumindest mit einer Erstimpfung geschützt sind". Außerdem sei auch jede Impfung für die anderen Berechtigten aus den Prioritätsgruppen 1 und 2 "wichtig und notwendig um unsere Ziele bei den Impfquoten zu erreichen".

Die für die heutigen Sonderimpftermine für die Beschäftigten in Grund- und Förderschulen sowie Kindertagesstätten bereits vorbereiteten knapp 250 Impfdosen mit dem Impfstoff AstraZeneca wurden an Praxen von niedergelassenen Ärzten im Landkreis verteilt, die diese Impfdosen heute noch an geeignete Patienten ab 60 Jahren verimpfen werden. "Daran sieht man, dass wir gut und flexibel mit den Hausarzt-Praxen zusammenarbeiten", betont der Vizelandrat. Weitere freie Impfdosen von AstraZeneca gäbe es nicht: "Es bleibt also dabei, dass es keinen Sinn macht nach Calden zu fahren, um auf übriggebliebene Impfdosen zu hoffen".

Siebert hofft, dass "baldmöglichst die Fragen rund um den Impfstoff AstraZeneca geklärt werden". Grundsätzlich zeige das Hin und Her zur Einsetzbarkeit dieses Impfstoffes, dass "man den Impfzentren und den Landkreisen mehr Flexibilität im gesamten Impfprozess einräumen muss", so Siebert weiter. Auch bei anderen Impfstoffen und auch denen, die noch gar nicht im Einsatz sind, könne es dazu kommen, dass es Einschränkungen für bestimmte Bevölkerungsgruppen gibt und "dann müssen wir vor Ort – Impfzentrum und Hausärzte – mit Blick auf das Ziel möglichst viele Impfwillige auch zu impfen, flexibler handeln können". Was nütze es, Impfstoffe für bestimmte Personengruppen verfügbar zu haben, die aber nach der Impfverordnung noch nicht vorgesehen seien.

Die aktuell steigende Inzidenz und die Zahl der steigenden Neuinfizierungen zeige, dass die dritte Welle im Landkreis Kassel angekommen ist. "Auch bei uns sind mittlerweile fast alle Neuinfektionen Infektionen mit der britischen Mutation und deren Ansteckungspotenzial ist um ein Vielfaches höher, als bei der herkömmlichen COVID-19-Variante", informiert Gesundheitsdezernent Siebert. Schon ein positiver Fall in einer Familie führe dazu, dass die gesamte Familie erkrankt. Gleiches gelte für Einzelfälle in Schulen und Kindertagesstätten. Siebert: "Das Gesundheitsamt Region hat es bisher noch geschafft, dass wir die einzelnen Ausbrüche eindämmen konnten – ob wir das weiter sicherstellen können, ist allerdings nicht dauerhaft gesichert". Die aktuellen Zahlen ließen sich auf solche Fälle zurückführen.  "Deshalb ist es weiter sehr wichtig, die Kontaktbeschränkungen dringend einzuhalten und sich an die Quarantänevorgaben des Gesundheitsamts Region Kassel zu halten", so Siebert weiter. Vor diesem Hintergrund setze er "vollstes Vertrauen, dass die Stadt Baunatal mit ihrer Funktion als Modellkommune verantwortungsvoll und im Sinne des Gesundheitsschutzes der Bevölkerung umgeht", erklärt der Vizelandrat abschließend.