Trendelburg. Im Rahmen des Literaturfestivals Leseland Hessen kommt der Schriftsteller Christoph Peters am Donnerstag, den 27. Oktober mit seinem „Dorfroman“ zu einer Lesung nach Trendelburg-Langenthal.
Peters ist in Kalkar aufgewachsen. Ein kleiner Ort am Niederrhein, der wohl kaum über die Ortsgrenzen hinaus bekannt wäre, gäbe es da nicht den „Schnellen Brüter“. Ein Reaktor, der zwar gegen den massiven Widerstand von Atomkraftgegnern gebaut wurde, schließlich aber wegen Sicherheitsbedenken nie in Betrieb ging und heute einen Freizeitpark beherbergt. Nur wenig verfremdet erzählt Peters in seinem autobiografischen „Dorfroman“, wie der Konflikt um den Bau des Atomwerks in den 70er Jahren die dörfliche Gemeinschaft, in der er aufgewachsen ist, spaltet. Narben, die auch Jahrzehnte später, bei seiner Rückkehr, noch spürbar sind und begleitet werden von der Auflösung traditioneller landwirtschaftlicher Strukturen und der Bindung der Menschen zur örtlichen Kirche.
„Wir haben Christoph Peters für unsere kleine Reihe von Lesungen, mit der der Landkreis Kassel sein 50-jähriges Bestehen feiert, ausgewählt, weil sein ‚Dorfroman‘ exemplarisch aufzeigt, wie die sogenannte ‚große Politik‘ auch das Leben der Menschen in ländlichen Regionen nachhaltig Einfluss nimmt“, erklärt Patricia Ruffini, Mitarbeiterin der Landkreisverwaltung und Organisatorin der Lesung. „Das muss nicht das Thema Atomkraft sein“, so Ruffini weiter, „aber die Diskussion über ein Atommüllzwischenlager in Würgassen, trägt das Thema auch ganz aktuell in unsere Region.“
Die Lesung von Christoph Peters am Donnerstag, den 27. Oktober im Gasthaus Jägerhof beginnt um 19.30 Uhr. Einlass ist ab 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Buchhandlung Bücherstapel aus Hofgeismar wird einen Büchertisch aufbauen. Und natürlich besteht nach der Lesung auch die Möglichkeit mit dem Autor ins Gespräch zu kommen und Bücher signieren zu lassen.
Die Lesung ist Teil des Literaturfestivals Leseland Hessen, mit freundlicher Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, der Sparkassen-Kulturstiftung sowie hr2-Kultur.
Christoph Peters wurde 1966 in Kalkar geboren. Er hat Malerei studiert und ist Autor zahlreicher Romane und Erzählungsbände. Seine Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem mit dem Wolfgang-Koeppen-Preis und dem Thomas-Valentin-Literaturpreis. Heute lebt Christoph Peters mit seiner Familie in Berlin.