Schnittstelle fürs Ehrenamt im Landkreis Kassel

Die Bereitschaft, sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl einzusetzen, ist im Landkreis Kassel groß. "In den 28 kreisangehörigen Städten und Gemeinden gibt es unzählige Vereine, Verbände, Initiativen und Einzelpersonen, die sich ehrenamtlich engagieren. Wir wollen dieses herausragende Engagement bündeln und haben dafür das Koordinierungszentrum Bürgerengagement im Landkreis Kassel gegründet", sagt Landrat Andreas Siebert. Mit Theresa Deigmann hat die Verwaltung eine Mitarbeiterin gewinnen können, die bereits im Landkreis Waldeck-Frankenberg für die Koordinierung des Ehrenamts zuständig war und jetzt ihre Erfahrungen im Landkreis Kassel einbringen möchte.

"Das Koordinierungszentrum Bürgerengagement soll eine Anlaufstelle bieten, bei der sich alle Akteure auf Augenhöhe begegnen", sagt Theresa Deigmann. Es gehe um ein niedrigschwelliges Beratungsangebot zu Fördermitteln, Satzungsänderungen, Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliedergewinnung und weiteren Themen.  "Es bietet auch Netzwerkarbeit für die einzelnen Akteure an und dient einem verlässlichen Informationsaustausch", ergänzt Peter Nissen, Leiter des Servicezentrums Regionalentwicklung, bei dem das neue Koordinierungszentrum Bürgerengagement angesiedelt ist.

"Wer Unterstützung bei der Umsetzung eines gemeinnützigen Projektes benötigt oder Informationen zu möglichen Förderungen sucht, oder einfach nur eine Inspiration für die Öffentlichkeitsarbeit möchte, kann sich bei mir melden", sagt die 29-jährige studierte Umweltmanagerin. Theresa Deigmann wurde ins Ehrenamt hineingeboren, wie sie sagt. Für die zweite Vorsitzende des TSV Landau zählen zum einen der Zusammenhalt und die Gemeinschaft im Verein zu den Stärken ehrenamtlichen Engagements. Zum anderen fördere es die Verantwortung für das Miteinander im jeweiligen Ort. "Man hat die Möglichkeit über sich hinauszuwachsen und die eigenen Stärken und Schwächen kennenzulernen." Die Ehrenamtskoordinatorin war früher aktive Fußballerin und Leichtathletin, darüber hinaus spielte sie Sopranflöte im Spielmannszug. "Ich habe von den Trainern, Übungsleitern und Lehrern sehr profitiert. Und möchte nun auch selbst etwas zurückgeben", beschreibt sie ihre Motivation. Vorstandarbeit sei herausfordernd, zeitintensiv und koste viel Kraft: "Aber ich weiß genauso, wie wichtig diese Aufgaben sind und wie viel Schönes daraus entsteht und wie wertvoll diese Arbeit ist."

Landrat Andreas Siebert: "Damit die Vereinsarbeit und freiwilliges Engagement gelingen und die Leidenschaft und der Spaß nicht verloren gehen, braucht es hauptamtliche Stellen, die das Engagement in all seinen Facetten fördern." Das Koordinierungszentrum kann Engagierten ihre Arbeit erleichtern, bei Anträgen und Fördermittelakquise beraten, Workshops und Seminare zur Qualifizierung und Weiterbildung anbieten und somit eine wichtige Stütze für das Ehrenamt sein.

"Gemeinsam mit den Engagierten wollen wir an den Strukturen arbeiten, die Bedarfe feststellen und gezielt Unterstützung dort anbieten, wo sie gebraucht wird", sagt der Landrat abschließend.