Landkreis fördert Dorfmoderation in Fuldatal

Erster Meilenstein geschafft: Zur Übergabe des Förderbescheids für die Dorfmoderation haben sich Armin Reiting, Fachbereichsleiter Hochbau bei der Gemeinde Fuldatal, Bürgermeister Karsten Schreiber, Landrat Andreas Siebert und Dirk Hofmann, Fachdienstleiter Regionalförderung beim Servicezentrum Regionalentwicklung des Landkreises Kassel, im Fuldataler Rathaus getroffen.

Der demografische Wandel stellt viele Städte und Dörfer vor große Herausforderungen. Um die Lebensqualität in den Orten zu sichern, braucht es Veränderungen. Die Gemeinde Fuldatal bewirbt sich daher aktuell um die Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm. Als Grundlage dieser Bewerbung hat die Kommune ein Kommunales Entwicklungskonzept erstellt. 

„Ich freue mich sehr, dass wir die Gemeinde Fuldatal mit 19.300 Euro aus dem Landesprogramm Dorfmoderation bei ihrem Vorhaben unterstützen können, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern einen eigenständigen Entwicklungsprozess in Gang zu bringen und umzusetzen“, sagt Landrat Andreas Siebert bei der Übergabe des Förderbescheids im Fuldataler Rathaus. Die Kosten für die Erstellung des Kommunalen Entwicklungskonzepts belaufen sich auf 32.800 Euro. 

„Bei der Erstellung des Kommunalen Entwicklungskonzepts wurde Fuldatal von einem fachkundigen Büro unterstützt und verfügt nun über eine gute Grundlage, um im Juli 2024 in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes Hessen aufgenommen zu werden“, sagt Dirk Hofmann, der als Fachdienstleiter Regionalförderung beim Servicezentrum Regionalentwicklung des Landkreises Kassel für die unter anderem für die Genehmigungen der Förderanträge zuständig ist. 

Ziele der Dorfentwicklung sind der Erhalt und die Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum sowie eine ganzheitliche Gestaltung des Dorfes als einen attraktiven und lebendigen Lebensraum. Unterstützt werden soll der Prozess mit Hilfe einer eigenständigen Entwicklung der sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Potenziale vor Ort. „Im Kommunalen Entwicklungskonzept werden die Stärken und Schwächen der Kommune herausgearbeitet, Entwicklungsstrategien aufgeführt und Handlungsfelder benannt, unter die später die Maßnahmen der Dorfentwicklung zu subsummieren sind“, erklärt Hofmann weiter. In dem Zuge werden auch historische Ortskerne herausgearbeitet, aufgrund derer später die Fördergebiete für die privaten Antragsteller entwickelt werden. 

Die Fuldataler Gemeindevertretung hat die Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm in seiner Dezembersitzung 2023 beschlossen. Bürgermeister Karsten Schreiber: „Unsere Dörfer sind die Seele der Gemeinde. Sie zu entwickeln, heißt, die ganze Gemeinde stark für die Zukunft zu machen.“

Hintergrund: 

Das Land Hessen hat mit der „Dorfmoderation“ ein Programm aufgelegt, mit dem Kommunen bei der Finanzierung von Moderations- und Beratungsdienstleistungen sowie zur Ausarbeitung von kommunalen Entwicklungskonzepten finanziell unterstützt werden können. Antragsberechtigt sind Kommunen und interkommunale Kooperationen im ländlichen Raum, mit bis zu 20.000 Einwohnern, die nicht als Förderschwerpunkt der Dorfentwicklung anerkannt sind. Ziel des Förderangebotes ist es, Veränderungsprozesse in den Bereichen soziale und kulturelle Infrastruktur und Netzwerke, Nahversorgung, Gesundheitsversorgung, Mobilität, ehrenamtliches Engagement und soziale Integration zu unterstützen. Der Fokus bei der Bewertung liegt auf dem Vorhandensein eines innovativen Ansatzes, der Bürgermitwirkung sowie der Einbindung gesamtkommunaler Prozesse.