Brandverletzte Kinder – Infoabend in Hofgeismar klärte auf

Die Experten des Abends: Dr. Kay Großer (Chefarzt Kinderchirurgie und –urologie im Klinikum Kassel), Organisator Peter Stahl (Kreisfeuerwehrarzt und Oberarzt Abteilung für Anästhesie in der Kreisklinik Hofgeismar), Thomas Fiegehenn (Feuerwehr Niestetal), Dr. Andreas Strack (Leiter des Zentrums für schwerbrandverletzte Kinder am Klinikum Kas-sel) und Dr. Jan Klink (Kinderanästhesist; v. li.).

Die gute Nachricht des Abends lautete: „Die Anzahl verbrühter oder brandverletzter Kinder ist seit zehn Jahren rückläufig“, wie Dr. Kay Großer, Chefarzt der Kinderchirurgie im Klinikum Kassel, zu Beginn der Präventions- und Infoveranstaltung „Verbrannt, verbrüht – und was nun? Informationen und Tipps zur Vermeidung von Verbrennungsverletzungen bei Kindern“ in der Aula der Hofgeismarer Albert-Schweitzer-Schule erklärte. Hier hatten sich verschiedene Akteure, unter anderem die Klinik für Kinderchirurgie und ‐urologie mit dem Zentrum für schwerbrandverletzte Kinder in Kassel und der Förderverein für Brandschutzaufklärung im Landkreis Kassel e.V., zusammengefunden, um Interessierten die Möglichkeit zu geben, mit Experten zum Thema „Verbrennungen im Kindsalter“ ins Gespräch zu kommen.

Dr. Großer und Oberarzt Dr. Andreas Strack, Leiter des Zentrums für schwerbrandverletzte Kinder, konnten gut verständliche Informationen zur Behandlung verletzter Kinder vermitteln. Mit zahlreichen Bildern aus der Arbeit der Spezialisten hinterlegt, wurden auch aktuelle Strategien zur Behandlung von Brandverletzungen erklärt, wie beispielsweise die vorübergehende Deckung der Verletzungen durch Fischhaut.

Unter Moderation des Organisators Peter Stahl, Kreisfeuerwehrarzt und zudem als Oberarzt in der Kreisklinik Hofgeismar tätig, folgten weitere Vorträge engagierter Mediziner und Brandschützer. So wurde von Dr. Jan Klink, leitender Arzt des Notarztstandortes in Hofgeismar und Kinderanästhesist, die notfallmedizinische Erstversorgung von Säuglingen und Kindern vorgestellt und Maßnahmen zur Erstversorgung durch Angehörige und Ersthelfer beschrieben. Thomas Fiegehenn von der Feuerwehr Niestetal sowie Mitglied der ehrenamtlich tätigen Brandschutzaufklärer in der Stadt und im Landkreis Kassel konnte weitere Tipps zur Prävention beisteuern. Ob die heiße Pfanne auf dem Herd, bei der der Griff möglichst nicht in die Reichweite des Kleinkindes ragen sollte, oder aber das Anschlusskabel des Wasserkochers, das möglichst für Kinder unzugänglich zur Steckdose geführt werden sollte - Aufklärung und Information sei entscheidend für das Schicksal der Betroffenen und deren Eltern, waren sich die Experten einig.

Im Anschluss an die Vorträge gab es noch zahlreiche Möglichkeiten, sich praktisch an verschiedenen Info-Ständen weiterzubilden. So frischten die Johanniter beispielsweise die Erste-Hilfe-Kenntnisse der Besucherinnen und Besuchern auf. Sicherheitssysteme im Haushalt wurden vorgestellt und auch der Einsatz von Feuerlöschern konnte geübt sowie ein Notruf abgesetzt werden. Zudem stand ein Rettungswagen des Deutschen Roten Kreuzes für Interessierte offen, die die Ausstattung ganz genau unter die Lupe nehmen durften.

Fazit des Abends: Die Veranstaltung vermittelte viele Einblicke und praktische Tipps zur Verhütung von Verbrühungen und Verbrennungen. Und weitere Termine sind bereits geplant. Am Mittwoch, 21. Februar, in der Elisabeth-Selbert-Schule in Zierenberg, am Mittwoch, 20. März, in der Niestetaler Wilhelm-Leuschner-Schule und am Dienstag, 16. April, im Bürgersaal des Rathauses Kassel. Beginn ist jeweils um 17 Uhr. Die kostenlose Veranstaltung steht allen Interessierten offen.

Sie zeigten, welche Gegenstände im Haushalt gefährlich werden können: Volker Schulte (Feuerwehr Lippoldsberg), Barbara Köneke (Förderverein Brandschutzaufklärung im Landkreis Kassel e.V.) und Alexandra Dehmel (Kreisfeuerwehrverband Hofgeismar; v. li.).