Welche Hilfen gibt es für (werdende) Familien? Wo können sich Fachkräfte Informationen holen? Und was genau sind überhaupt die Risiko- und Schutzfaktoren von Kindern und Familien? Mit diesen Fragen beschäftigt sich ab März die kostenlose Fortbildungsreihe für alle im Gesundheitswesen tätigen Personen in Stadt und Landkreis Kassel.
„Um ein gelingendes Aufwachsen für Kinder möglich zu machen, sind die Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen unentbehrliche Netzwerkpartnerinnen und -partner der sogenannten Frühen Hilfen. Sie erreichen betroffene Familien frühzeitig und können präventive Hilfen sowie Entlastungen vermitteln“, erläutern Landrat Andreas Siebert und Nicole Maisch, Bürgermeisterin und Gesundheitsdezernentin der Stadt Kassel. Das Ziel der Fortbildung ist darauf ausgerichtet, Gesundheitsfachkräfte in ambulanten Praxen und Kliniken für die Problemlagen von Familien zu sensibilisieren. Zudem sollen unter anderem die zahlreichen niederschwelligen Unterstützungsmöglichkeiten in Stadt und Landkreis Kassel aufgezeigt werden.
Zur Zielgruppe der Fortbildung zählen unter anderem Hebammen, Haus-, Kinder-, Zahn- und Frauenärztinnen und -ärzte sowie medizinische Fachangestellte in den Praxen. Zudem können sich auch Physio-, Psycho- oder Ergotherapeutinnen und -therapeuten sowie Gesundheitsfachkräfte in Kliniken informieren. Sie alle sind in engem Kontakt mit Kindern und Familien und gestalten ein gelingendes Aufwachsen von Kindern in Stadt und Landkreis Kassel mit.
Die kostenlose Fortbildungsreihe beginnt am Mittwoch, 13. März, mit der Vorstellung der Frühen Hilfen und ihrer Netzwerkarbeit. In den folgenden Modulen (am 3. Juli, 9. Oktober und 4. Dezember) geht es unter anderem um Formen und Tipps zur Gesprächsführung sowie den Kinderschutz. Beginn für die jeweils vierstündigen Veranstaltungen ist 14 Uhr. Veranstaltungsort ist das Kreishaus (Wilhelmshöher Allee 19-21). Die Fortbildung wird gefördert durch das Land Hessen sowie Stadt und Landkreis Kassel. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Anmeldung erfolgt telefonisch über die Netzwerkkoordinatorinnen der Frühen Hilfen Maike Reinholz (Stadt Kassel, 787-5152) und Silvia Nagy (Landkreis Kassel, 1003-1229).
Hintergrund:
Frühe Hilfen unterstützen ein gelingendes Aufwachsen von Kindern in Stadt und Landkreis Kassel. Sie richten sich an (werdende) Eltern und Familien mit Kindern bis zu drei Jahren. Das Angebot ist offen für alle Familien, die aufgrund eigener Belastungen an ihre persönliche Grenze stoßen. Die Frühen Hilfen möchten die Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Eltern in Familie sowie Gesellschaft frühzeitig und nachhaltig verbessern und Eltern in ihrer Rolle stärken. Sie tragen damit maßgeblich zu einem gelingenden Aufwachsen von Kindern bei und sichern deren Rechte auf Schutz, Förderung und Teilhabe.
Die Frühen Hilfen haben ihre gesetzliche Grundlage und ihren Auftrag im Bundeskinderschutzgesetz §3 Absatz 1−4. Hieraus ergeben sich die kommunalen Kernaufgaben: die Koordination eines multiprofessionellen Netzwerkes sowie die längerfristige Unterstützung von Familien durch Familienhebammen und Familien‐, Gesundheits‐ und Kinderkrankenpflegende.