Sensenstein ab 1. Juni wieder im Normalbetrieb

Ukrainische Kriegsflüchtlinge werden dezentral untergebracht

Die Jugend- und Freizeiteinrichtung Sensenstein geht ab 1. Juni wieder in den Normalbetrieb.

Nieste / Landkreis Kassel. „Wir werden die Jugendburg und Sportbildungsstätte Sensenstein ab dem 1. Juni 2022 wieder in den Normalbetrieb mit den gewohnten Angeboten für die Schulen, für den Sportbetrieb und alle anderen Nutzungen gehen lassen“, kündigen Landrat Andreas Siebert und Vizelandrätin Silke Engler an. Siebert und Engler danken Schulen, Kindern und Eltern sowie dem Landessportbund und den auf dem Sensenstein präsenten Sportvereinen für das Verständnis dafür, dass der Sensenstein kurzfristig für die Unterbringung von Vertriebenen aus der Ukraine genutzt werden musste. „Wir mussten am Wochenende 12/13. März entscheiden, wo wir ab dem 16. März die vom Land Hessen zusätzlich angekündigten wöchentlich bis zu 300 ukrainischen Vertriebenen unterbringen können und da war der Sensenstein die einzig schnell verfügbare Lösung“, erinnern Siebert und Engler an die Entscheidungssituation Mitte März. Mittlerweile stehe die neue Notunterkunft in Lohfelden zur Verfügung und „in den nächsten Wochen werden wir eine ganze Reihe von Gemeinschaftsunterkünften eröffnen können sowie auch viele ukrainische Vertriebene in Wohnungen vermitteln können“, so Landrat und Vizelandrätin weiter. Damit könne der Sensenstein ab dem 1. Juni wieder im Normalbetrieb arbeiten und damit seien auch die Einschränkungen für die bisherigen Nutzergruppen vom Tisch. 

Siebert und Engler bedanken sich beim Sensenstein-Team des Eigenbetriebs Jugend- und Freizeiteinrichtungen des Landkreises, den ehrenamtlichen Unterstützern für die Vertriebenen auf dem Sensenstein, den Katastrophenschutz-Zügen der Feuerwehren Ahnatal/Espenau, Nieste/Niestetal, Söhrewald/Lohfelden und Helsa/Kaufungen sowie dem Betreuungszug des DRK Kreisverbandes Kassel-Land e.V. für die Unterstützung beim Aufbau und Betrieb der Notunterkunft auf dem Sensenstein. „Unser besonderer Dank gilt den Dolmetschern, die uns auf dem Sensenstein und auch in den anderen Notunterkünften sowie im Kreishaus unterstützen – einer der Dolmetscher gibt auf dem Sensenstein Deutschkurse, die von den ukrainischen Vertriebenen sehr gern angenommen werden“, berichten Siebert und Engler. Auch zu Ostern gibt es ein besonderes Angebot: Durch die Vermittlung der Gemeinde Nieste findet ein Oster-Gottesdienst auf dem Sensenstein mit anschließendem Eiersuchen für die Kinder statt.

Unter dem Motto „Bälle für alle“ übergaben Vertreter der Sportjugend Region Kassel 50 Fußbälle an Kinder und Jugendliche aus der Ukraine, die zur Zeit auf der Jugendburg Sensenstein bei Nieste untergebracht sind. Ein Zeichen der Solidarität und gleichzeitig Anreiz zu Spiel und Bewegung. Im Bild (v.l.) Vizelandrätin Silke Engler, Angela Webering (stellvertretende Betriebsleiterin der Eigenbetriebe des Landkreises Kassel) sowie Anna-Lena Pietsch, Pia Richter und Jan Höster von der Sportjugend Region Kassel.

Aktuell sind über 2.850 ukrainische Vertriebene im Landkreis Kassel registriert. „Wir freuen uns sehr, dass uns von den Kommunen, von Unternehmen und auch durch die eigene Recherche über 1.950 Plätze in Gemeinschaftsunterkünften gemeldet wurden und dass uns darüber hinaus über 2.500 Unterbringungsmöglichkeiten in Privatwohnungen angeboten wurden“, betonen Siebert und Engler. Beide bitten um Verständnis, dass zurzeit die Unterbringungsmöglichkeiten in Gemeinschaftsunterkünften prioritär behandelt werden, um den Normalbetrieb für den Sensenstein bis zum 1. Juni auch zu erreichen. Jeder, der eine Privatwohnung gemeldet habe, werde vom Landkreis auch kontaktiert. „Wir wollen sicherstellen, dass die Wohnungen auch geeignet sind und die Vermieter auch wissen, welche Bedarfe die ukrainischen Vertriebenen haben“, informieren Siebert und Engler. Dieses Verfahren sei zwar zeitaufwendig, es stelle aber sicher, dass eine Unterbringung in einer Wohnung für alle Beteiligten positiv ablaufen wird. 

Auch ansonsten sei die Unterstützungsbereitschaft der Kreisbevölkerung groß. So habe die Sportjugend Region Kassel 50 Fußbälle für geflüchtete ukrainische Kinder und Jugendliche gespendet. Weitere Spendenaktionen seien bereits geplant. „Wir bitten darum, dass man sich bei Spendenüberlegungen vorher mit uns in Verbindung setzt, damit wir klären können, das Spendenwunsch und Bedarf auch wirklich zusammenpassen“, so Siebert und Engler weiter.

Ansprechpartnerin ist Vanessa Heimes (Tel.: 0561/1003-1329/Mail:  vanessa-heimeslandkreiskasselde). Heimes koordiniert auch die ehrenamtliche Unterstützung mit den Ansprechpartnern der kreisangehörigen Kommunen.