Hessische Verantwortliche üben den Ernstfall

Projekt KLIMPRAX Krisenvorbereitung: 1. Extremwetterübung

Was passiert eigentlich in Hessen, wenn – bedingt durch den menschengemachten Klimawandel – ein Krisenfall eintritt? Welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten gibt es? Um auf solche Szenarien bestmöglich vorbereitet zu sein, wurde am 15. März 2023 im Rahmen des Projektes KLIMPRAX (KLIMawandel in der PRAXis) Krisenvorbereitung die erste hessische Übung für das Szenario „Hitze und Dürre“ durch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), das Regierungspräsidium Kassel (RP Kassel), den Landkreis Kassel (LK Kassel) und die Hessische Landesfeuerwehrschule (HLFS) in Kooperation mit dem Hessischen Ministerium des Innern und für Sport (HMdIS) durchgeführt. Laut den Teilnehmenden ist die Übung erfolgreich verlaufen und es konnten gewinnbringende Erkenntnisse für die nächsten Übungen und potentielle Krisenfälle mitgenommen werden.

Als Grundlage für die Übung hatten die Akteure ein Drehbuch, welches vom Fachzentrum für Klimawandel und Anpassung im HLNUG, maßgeblich unterstützt durch den Deutschen Wetterdienst (DWD) sowie weitere teilnehmende Ministerien und Behörden, verfasst wurde. Dieses beinhaltete Wirkketten (u. a. Energie, Gesundheit, Wasser) und dazugehörige Einspielungen für die Übenden. Die Übung wurde durch eine Regie gesteuert. Insgesamt waren fast 60 Personen beteiligt. Bis 2025 sind neun solcher Übungen geplant, als weitere Szenarien sind „Starkregen“ und „Sturm und Schnee“ in Vorbereitung. 

„Der Klimawandel wird zu besonderen Wetterextremen führen, auf die wir uns rechtzeitig vorbereiten müssen. Daher sind solche Übungen wichtig, um im Krisenfall gewappnet zu sein“, stellt Prof. Dr. Thomas Schmid, Präsident des HLNUG, fest.

Regierungspräsident Mark Weinmeister ergänzt: „Im Ernstfall muss die Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren sitzen – von der Landesebene bis hinunter zu den Kommunen. Der weitgehend erfolgreiche Ablauf dieser ersten KLIMPRAX-Übung stimmt mich sehr positiv. Punkte, an denen die Zusammenarbeit noch gehakt hat, werden wir genau analysieren und daraus weitere Erkenntnisse ziehen.“

Landrat Andreas Siebert sagt: „Das Projekt KLIMPRAX ist eine gute Möglichkeit, einen Katastrophenfall mit allen Beteiligten in der Verwaltung zu üben – frei nach dem Motto: in Krisen Köpfe kennen. Wir haben weitere Erkenntnisse für die Vorbereitung auf einen Krisenfall gewonnen. Wir konnten zudem feststellen, dass wir bereits jetzt in vielen Bereichen gut aufgestellt und im Ernstfall handlungsfähig sind.“

Die Stabsrahmenübungen sollen die Abläufe und Verantwortlichkeiten im Vorfeld üben, Kaskadeneffekte von Extremwetterereignissen zu identifizieren und dadurch die Zusammenarbeit von Behörden und Betreibern Kritischer Infrastruktur (KRITIS) verbessern. KRITIS hat die Aufgabe, gesellschaftliche Funktionen wie Gesundheit, Sicherheit und das wirtschaftliche und soziale Wohlergehen aufrecht zu erhalten. Durch die menschengemachte Klimakrise kann es zu Gefahren- und Schadenslagen kommen, welche die KRITIS unterbrechen oder beschädigen können. Übungen wie die des Projektes KLIMPRAX Krisenvorbereitung helfen dabei, die Resilienz von KRITIS sowie die Einsatzfähigkeit von Behörden und die Versorgungssicherheit der Bevölkerung in Krisenzeiten zu erhöhen.

In den KLIMPRAX Projekten werden gemeinsam mit den Zielgruppen praxisnahe Handlungshilfen entwickelt, um sich aktiv an die Folgen des Klimawandels anzupassen. 

Weitere Informationen sowie eine Pressemitteilung zum Projekt vom November 2022 gibt es hier:

 https://www.hlnug.de/themen/klimawandel-und-anpassung/projekte/klimprax-krisenvorbereitung (Öffnet in einem neuen Tab)

 https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/ueben-fuer-den-ernstfall-bei-extremwetter (Öffnet in einem neuen Tab)