Landkreis fördert Atemschutzübungsanlage für Feuerwehren

Besichtigung der neuen Atemschutzanlage: (von links) Tobias Winter, Leiter der Feuerwehr Kassel, Jens Brachmann, Brandamtmann in der Abteilung Technik, Heiko Lehmkuhl, Brandschutzdezernent der Stadt Kassel, Anja Leck, Fachdienst Katastrophenschutz beim Landkreis Kassel, Kreisbrandinspektor Sebastian Mazassek, Hendrik Zeller, Fachdienst Bevölkerungsschutz und Landrat Andreas Siebert.

Um einen Brand erfolgreich löschen zu können, müssen die Einsatzkräfte der Feuerwehren oft zu Einsatzstellen vordringen, an denen sie giftigem Brandrauch, Schadstoffen und Sauerstoffmangel ausgesetzt sind. In vielen Fällen kommen deshalb Atemschutzgeräteträger zum Einsatz. Die Atemschutztrupps müssen über hohe körperliche und fachliche Eignung verfügen, um den besonderen Herausforderungen gerecht zu werden. Die entsprechende Ausbildung erhalten die Atemschutzgeräteträger in der überörtlichen Ausbildungseinrichtung, die der Landkreis Kassel seit den 1990er-Jahren gemeinsam mit der Stadt Kassel in der Feuerwache 1 in Kassel betreibt.  

„Die Atemschutzübungsanlage ist ein wichtiger Baustein in der Brandschutzausbildung und wird nahezu täglich zu von den Feuerwehren in Stadt und Landkreis Kassel genutzt. Damit die Einsatzkräfte auch in Zukunft bestmöglich auf den Ernstfall vorbereitet werden können, wurde die Anlage jetzt grundlegend saniert“, teilen Landrat Andreas Siebert und Kassels Brandschutzdezernent Heiko Lehmkuhl mit.  

Für die Atemschutzübungsanlage wurden unter anderem neue Armergometer, Fahrradergometer, ein Laufband und eine Endlosleiter angeschafft. Zudem wurde die vorhandene Kriechstrecke um 28 auf 76 Meter verlängert. Zudem verfügt die Anlage über neue Hinderniselemente wie Pendeltür, Mannloch, Schwenkfenster und Schiebetür und eine neue Steuer- und Überwachungseinrichtung mit Infrarot- und Thermal-Kameras. Durch die Modernisierung korrespondieren jetzt das Protokollierungssystem und die Feuerwehrverwaltungssoftware FLORIX, wodurch der Verwaltungsaufwand für die Freiwilligen Feuerwehren reduziert werden konnte. Außerdem verfügt die neue Anlage über Telemetrie (kabellose Übertragung von EKG-Daten) und Pulsüberwachung für die Gesundheitskontrolle der Atemschutzgeräteträger.  

Insgesamt hat der Landkreis Kassel 160.000 Euro investiert. Das Land Hessen hat sich mit einem Zuschuss von 44.500 Euro beteiligt. 

Vor der Modernisierung der Übungsanlage wurden in den vergangenen zehn Jahren 1.039 neue Atemschutzgeräteträger für die Feuerwehren im Landkreis Kassel ausgebildet. Hinzu kommen bei insgesamt 2.246 ausgebildeten Atemschutzgeräteträgern jährlich eine Aus- und Fortbildungsfrequenz von rund 1.300 Feuerwehreinsatzkräften, die diese Atemschutzübungsanlage nutzen. Darüber hinaus wird die Anlage von den Feuerwehren der kreisfreien Stadt Kassel genutzt.