Malerin der Alten und Kranken
Gisela Petschner wird am 18. April 1913 im böhmischen Saaz geboren. Mit 20 Jahren geht sie an die Kunstschule in Dresden um Malerin zu werden. Nach Kriegsende wird ihre Familie aus Böhmen vertrieben. Sie selbst reist über die Schweiz nach Rom, wo sie ihre Kunststudien zunächst fortsetzt.
Kurz darauf erkrankt Gisela Petschner an Kinderlähmung, die einen anderthalbjährigen Aufenthalt in einer neurologischen Klinik notwendig macht. Die Kranken und Alten, denen sie hier begegnet, werden ihre Modelle und bestimmten fortan ihr künstlerisches Lebenswerk.
Nach einem zweijährigen Erholungsaufenthalt in einem Kloster nahe Rom, zieht sie 1952 nach Wolfhagen. Schließlich übernimmt sie die Leitung einer Malgruppe im Psychiatrischen Krankenhaus in Bad Emstal-Merxhausen. Trotz ihrer Behinderung lässt die künstlerische Kraft von Gisela Petschner bis ins hohe Alter nicht nach. Zuletzt lebt sie im Altenheim Karlsstraße in Wolfhagen, wo sie 2007 stirbt.
Heute sind ihre Zeichnungen Teil der Medizingeschichte. Ihre Werke finden sich im Deutschen Medizinhistorischen Museum in Ingolstadt sowie als Teil der Sammlung Prinzhorn im Heidelberger Museum für historische Werke aus psychiatrischen Anstalten.
29 plus eine – FrauenLebensOrte | Bad Emstal