Region Kassel. "Wir haben präventiv ein Abkochgebot für die Willy-Brandt-Schule und die Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule ausgesprochen, nachdem im Trinkwasserzuleitungssystem zu den beiden Schulen Verunreinigungen festgestellt wurden", informiert die Leiterin des Gesundheitsamtes Region Kassel Dr. Karin Müller. In den Schulgebäuden selber wurden bei den durchgeführten Untersuchungen keine Verunreinigungen nachgewiesen, die Trinkwasser-Nutzungseinschränkungen für gesunde Menschen notwendig machen. "Das Abkochgebot ist eine rein präventive Maßnahme – wir nehmen also nicht in Kauf, dass Gesundheitsgefährdungen für Schüler und Lehrer entstehen", stellt Dr. Müller klar. Händewaschen oder Duschen kann ohne abgekochtes Wasser erfolgen, sofern darauf geachtet wird, dass das Wasser nicht getrunken wird oder auf größere offene Wunden gelangen kann. Dr. Müller: "Offene Wunden können durch wasserundurchlässige Pflaster geschützt werden". Die notwendige Händehygiene nach einem Toilettenbesuch wird von der Nutzungseinschränkung nicht beeinträchtigt: "Wenn man Krankheiten vermeiden will, ist gründliches Händewaschen mit Seife der beste Weg und das Wasser, dass aus den Leitungen in der Schule kommt, ist dafür auf jeden Fall ohne Bedenken geeignet", so die Gesundheitsamtsleiterin weiter. Wenn man sich nach den Informationen des Gesundheitsamtes verhält, "ist ein Infektionsrisiko durch die Nutzung der Trinkwasserleitungen in den beiden Schulen nahezu ausgeschlossen", betont Dr. Müller.
Um die Einschränkungen in der Trinkwassernutzung aufzufangen, kündigt der Landkreis Kassel konkrete Maßnahmen an.
"Wir haben uns mit dem Betreiber der Mensa in Verbindung gesetzt und ab Montag ist das dort angebotene Wasser kostenfrei erhältlich", berichtet Kreispressesprecher Harald Kühlborn. Außerdem wird bereits am 15. November der auf dem Schulgelände befindliche Hydrant ausgetauscht, "um auch hier einen möglichen Verschmutzungsherd auszuschalten", so Kühlborn weiter. Eine weitere vom Landkreis Kassel bereits in die Wege geleitete Maßnahme ist, dass die Trinkwasserversorgung für die beiden Schulen ohne Umwege direkt mit dem Netz von KASSELWASSER verbunden wird. Kühlborn: "Ab dem 25. November werden die dafür notwendigen umfangreichen Baumaßnahmen beginnen".
Parallel zu den Aktivitäten innerhalb und außerhalb der Schule unterstützt auch KASSELWASSER dabei, die Quelle der Verunreinigung zu finden. "Solange bis wieder eine einwandfreie Trinkwasserqualität hergestellt ist, muss es beim Abkochgebot bleiben", wirbt Dr. Müller um Verständnis.
Zur in der Öffentlichkeit kritisierten Informationspraxis über die Verunreinigungen und die Folgen für Schüler und Lehrer, weist Kühlborn darauf hin, dass beide Schulen unverzüglich über die notwendigen Schritte zum Verbraucherschutz (Nutzungseinschränkung) und das weitere Vorgehen informiert wurden.