Landkreis schiebt bei Radwegen kräftig mit an

Fördergelder helfen kreisangehörigen Kommunen beim Erhalt und Ausbau der bestehenden Radverkehrsinfrastruktur – Budget soll noch erhöht werden

Landkreis Kassel. Immer mehr Menschen entdecken das Radfahren als gesunde Freizeitbeschäftigung, aber auch als Alternative zum Auto. „Radfahren hat Rückenwind – auch bei uns im Landkreis“, ist sich Landrat Andreas Siebert sicher und betont: „Diesen positiven Trend wollen wir als Landkreis gerne auf verschiedenen Ebenen unterstützen.“ 

Dazu gehört auch, dass der Landkreis Kassel den Städten und Gemeinden Fördermittel für die Instandhaltung und Verbesserung ihres Radwegenetzes anbietet. Allein in diesem Jahr standen dafür 130.000 Euro im Haushalt zur Verfügung. Davon 100.000 Euro für kleininvestive Maßnahmen und weitere 30.000 Euro für Unterhaltungsmaßnahmen in der sogenannten „Schlaglochoffensive“. Im kommenden Jahr soll dieses Budget noch einmal deutlich erhöht werden.  

Immer mehr Menschen entdecken das Radfahren als gesunde Freizeitbeschäftigung, aber auch als Alternative zum Auto.

„Der Landkreis kümmert sich bereits intensiv um den Ausbau des Radwegenetzes. Wir haben aber auch erkannt, dass neben dem Neubau von Radwegen, die bereits vorhandenen Radwege nicht vergessen werden dürfen“, so Siebert. Zumal hier eine Förderlücke bei den Programmen von Bund und Land bestehe. 

„Uns war dabei wichtig, dass Antragstellung und Fördermittelvergabe für die Kommunen unbürokratisch und schnell sind“, ergänzt Uwe Koch, Fachbereichsleiter Schulen, Sport und Mobilität beim Landkreis Kassel. Dadurch werden in den Rathäusern nicht noch zusätzliche Verwaltungskapazitäten gebunden. „Dafür werden wir immer wieder gelobt“, so Koch. Vielleicht auch ein Grund dafür, dass jedes Jahr mehr Anträge gestellt werden. Nach sechs Anträgen in 2018, acht in 2019 und elf Anträgen im vergangenen Jahr, gingen in diesem Jahr schon 15 Anträge ein.

Zu den Unterhaltungsmaßnahmen zählt die Beseitigung von Wurzelschäden oder Schlaglöchern an bestehenden Radwegen. Kleininvestive Maßnahmen sind zum Beispiel Lückenschlüsse, aber auch die Anschaffung von Anlehnbügeln, Ladestationen oder das Anlegen von Rastplätzen. Die einzelnen Fördersummen reichen in diesem Jahr von 17.772 Euro für die grundhafte Sanierung des Radweges an der K 30 zwischen den Ortsteilen Weimar und Heckershausen, bis hin zu 1.500 Euro zur Sanierung von Wurzelschäden am Radweg zwischen Fuldatal-Ihringshausen und Vellmar.  

„Neben den genannten Fördermitteln für die Kommunen hat der Landkreis Kassel auch eigene Projekte, wie z.B. die Bestandssicherung des Reinhardswaldradwegs durch eine durchgängig gute Wegebeschaffenheit und einer einheitlichen Wegweisung in Angriff genommen“, erklärt Michaela Mayer, Fachdienstleiterin Nahmobilität und Sport. In einem ersten Schritt wurde dabei im September die Neubeschilderung in Auftrag gegeben. Dies war auch Thema der diesjährigen Land-Rad-Tour, bei der Landrat Siebert mit Experten vom ADFC und Bürgerinnen und Bürgern auf dem Weg von Kassel bis zum Tierpark Sababurg ins Gespräch kam.     

„Im Hinblick auf die angestrebte Verkehrswende ist eines unserer Ziele, den Radverkehrsanteil deutlich zu erhöhen. In einem Flächenlandkreis ist das nur möglich, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen und uns bei der Vernetzung verschiedener Formen des Individualverkehrs und des öffentlichen Personennahverkehrs unterstützen“ so Siebert abschließend. 

Im Jahr 2021 wurden folgende Erhaltungsmaßnahmen gefördert:

  • Gemeinde Niestetal mit einem Zuschuss von 6.000,00 EUR zur Sanierung von Radwegen auf einer Länge von ca. 500 m und Absenkung diverser Überfahrten
  • Stadt Grebenstein mit einem Zuschuss von 3.482,61 EUR zur Sanierung der Fahrbahnoberfläche auf drei Radwegen aufgrund von Wurzelschäden und Schlaglöchern
  • Gemeinde Fuldabrück mit einem Zuschuss von 3.000,00 EUR für Unterhaltungsmaßnahmen am Radweg Schulstraße auf einer Länge von ca. 250 m
  • Stadt Trendelburg mit einem Zuschuss von 2.836,37 EUR zur Sanierung des Diemelradweges
  • Gemeinde Fuldatal mit einem Zuschuss von 1.500,00 EUR zur Sanierung von Wurzelschäden am Radweg zwischen Fuldatal-Ihringshausen und Vellmar 

Im Jahr 2021 wurden folgende kleininvestiven Maßnahmen gefördert:

  • Gemeinde Ahnatal mit einem Zuschuss von 17.772,30 EUR für die grundhafte Sanierung des Radweges an der K 30 zwischen den Ortsteilen Weimar und Heckershausen
  • Gemeinde Calden mit einem Zuschuss von 14.716,04 EUR für den Lückenschluss am Flughafen auf einer Länge von ca. 1000 m
  • Gemeinde Helsa mit einem Zuschuss von 13.030,91 EUR zur Verlängerung des Radweges an der K 7
  • Stadt Wolfhagen mit einem Zuschuss von 11.438,88 EUR zur Asphaltierung „Graner Berg“ auf einer Länge von ca. 120 m
  • Stadt Hofgeismar mit einem Zuschuss von 9.875,00 EUR zur Anschaffung von ca. 70-75 Anlehnbügeln
  • Gemeinde Fuldatal mit einem Zuschuss von 7.500,00 EUR zur Errichtung eines Rastplatzes an der Fulda
  • Gemeinde Schauenburg mit einem Zuschuss von 7.500,00 EUR zur grundhaften Sanierung des Radweges von Schauenburg-Elgershausen nach Kassel
  • Stadt Zierenberg mit einem Zuschuss von 6.250,00 EUR für die Planung von Ladestationen und Fahrradboxen am Bahnhof sowie Ausschilderung der neuen Radwegeverbindung nach Oberelsungen
  • Stadt Trendelburg mit einem Zuschuss von 3.800,00 EUR für einen Rastplatz an der Diemel sowie für eine Machbarkeitsstudie für eine Fahrradstraße
  • Stadt Vellmar mit einem Zuschuss von 8.116,87 EUR für die grundhafte Sanierung des Radweges „Lange Wender/Ahnepark“ auf ca. 170 m Länge.